Eurosolar startet Kampagne für erneuerbare Energien

Portrait von Axel Berg, Vorsitzender von Eurosolar e.V.Foto: Hajue Staudt
Eurosolar-Vorstand Axel Berg
Die Organisation Eurosolar stellt drei zentrale Forderungen zur Bundestagswahl 2021 auf. Es geht ihr um das Ende fossiler Subventionen, Entbürokratisierung und sinnvolle Digitalisierung.

Eurosolar hat zur Bundestagswahl 2021 eine Kampagne für erneuerbare Energien gestartet. Die Kampagne steht unter dem Motto „Knapp sind nicht die Erneuerbaren Energien, knapp ist die Zeit“. Die Organisation sieht dabei vor allem drei drängende Herausforderungen.

Abschaffung aller klimaschädlichen Subventionen

Noch immer erhielten Öl, Kohle und Erdgas marktverzerrende Begünstigungen. So beliefen sich die jährlich für Industriebefreiungen oder steuerbegünstigten Diesel allein in Deutschland auf rund 100 Milliarden Euro. Sie verhindern einen fairen Wettbewerb mit den Erneuerbaren Energien und können schnell abgeschafft werden. CO2-Bepreisungen verteuerten lediglich den fossilen Energieverbrauch, zur Dekarbonisierung trügen sie nichts bei. Neue fossile Kraftwerke dürften nicht mehr ans Netz gehen. Stattdessen sollten die eingesparten finanziellen Mittel an die Bürger zurückfließen. Außerdem seien sie für Investitionen in nachhaltige Markthochläufe fließen – für klimapositives Bauen, Elektromobilität oder dezentrale Speicherlösungen.

Entbürokratisierung Erneuerbarer Energien

Lokal erzeugte und genutzte Erneuerbare Energien sind billiger als Strom aus abgeschriebenen Kohlekraftwerken oder der Import von Öl, Gas oder gar Wasserstoff. Die Erneuerbaren sparen Geld und sorgen für gute Luft in unseren Städten. Zusammen mit regionalen Strom- und Wärmespeichern können sie weitgehend den eigenen Bedarf decken. Den Bau von teuren Übertragungsleitungen und Pipelines oder Wasserstoffschiffen kann man sich grundsätzlich sparen.
Die komplette Selbstversorgung mit eigener Wärme und genug Strom, dass es auch für die Mobilität reicht, muss grundlegend entbürokratisiert werden. Dies gilt für Häuslebauer ebenso wie für Stadtquartiere, Gewerbe oder die Industrie. Die Kaufentscheidung für eine möglichst große Photovoltaikanlage, am besten gleich mit Speicher, und die Installation müssen ebenso einfach werden wie beim Kauf eines neuen Kühlschranks oder dem Einbau einer Sauna. Bestehende langwierige Genehmigungsverfahren und komplizierte Bauvorschriften kann man vereinfachen.   Ausschreibungsverfahren, Deckel, Abgaben und unverhältnismäßige Abstandsregelungen, die besonders die Bürgerenergie hemmen, kann man schnell beseitigen.

Nur sinnvolle Chancen der Digitalisierung nutzen

Die Digitalisierung bietet großartige Möglichkeiten, die Energiewende effizienter zu gestalten, doch sie ist kein Selbstzweck. Schikanen wie die Smart Meter-Pflicht schaffen gläserne Verbraucherprofile und sind ein Hemmnis beim Ausbau der Photovoltaik. Eine wirksame Nutzung der Digitalisierung bedeutet, dass Energieverbräuche im Haus automatisch gesteuert und Überschüsse gespeichert werden. Solche effizienten In-house-Technologien müssen alltäglich werden. Big Data und KI-ferngesteuerte Anlagen entmündigen die Anlagenbetreiber und führen zu einer Rezentralisierung der Energiewende durch die digitale Hintertür.

Eurosolar fordere deshalb eine echte dezentrale Energiewende mit rasantem Ausbau Erneuerbarer Anlagen, von der Klima, Wirtschaft und Kommunen sowie alle Bürgerinnen und Bürger profitieren. Außerdem will die Organisation die flächendeckende Installation von dezentralen Energiespeichern und Lastenverteilung erreichten. Drittens fordert sie den Ausstieg aus Öl-, Kohle- und Erdgas und keinen Einstieg in neue Wasserstoff-Abhängigkeiten.

16.8.2021 | Quelle: Eurosolar | © Solarserver / Solarthemen Media GmbH

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