Studie: Energieversorger setzen auf Umsatz durch digitale Angebote

Zu sehen ist eine symbolische Darstellung für die Digitalisierung der Energiewende.Foto: Leo Wolfert - stock.adobe.com
Digitalisierung wird immer mehr zum Bestandteil der Energiewende.
Die fünfte Digitalisierungsstudie des BDEW zeigt, dass Energieversorger mit deutlichem Umsatzwachstum bei digitalbasierten Angeboten rechnen.

Im Schnitt hoffen die Energieversorger, dass digitale Angebote um 10 Prozent mehr Umsatz generieren als bisher. Als besonders vielversprechend gelten Angebote für dezentrale Erzeugungsanlagen, automatisierten Stromhandel, Smart City, E-Mobilität und Energiemanagementlösungen für Kommunen und Industrieunternehmen.

Die Studie „Digital@EVU 2021“ haben BDEW, VSE, Kearney und Imp3rove in diesem Jahr zum fünften Mal durchgeführt. Über 100 große und kleine Energieversorger aus verschiedenen Wertschöpfungsstufen haben daran teilgenommen. Die Studie ist zugleich ein individueller „Digitalisierungscheck“ für die Unternehmen. Sie können damit ihre eigene Position im Markt bestimmen und individuelle Verbesserungsvorschläge erhalten.

Dezentrale Erzeugung ist wichtigstes digitales Geschäftsfeld

Dezentrale Erzeugungsanlagen generieren unter den digital basierten Angeboten schon jetzt den höchsten Umsatz. Dort rechnen die Energieversorger auch mit einem starken Wachstum von 10 bis 15 Prozent. Das stärkste Wachstum erhoffen sich die Unternehmen in der E-Mobilität. Im Schnitt rechnen sie dabei mit einem Plus von mehr als 15 Prozent.  

Auch im Kundenservice sollen digitale Angebote zunehmen. Von den befragten Unternehmen erwarten 87 Prozent hier neue Anwendungsfälle. Zur „digitalen Kundenzentrierung“ gehören Methoden und Tools, die den Service verbessern und Angebote individualisieren sollen.

Ein wichtiger Baustein sind Cloud-Lösungen. Rund drei Viertel (77 Prozent) der Unternehmen gaben an, bereits heute Cloud-Services zu nutzen, weitere 17 Prozent planen die Nutzung in den kommenden drei Jahren.

BDEW fordert leichtere Nutzbarkeit von Daten für digitale Angebote

Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung sieht auch politischen Handlungsbedarf, damit Energieversorger das Potenzial für digitale Angebote besser nutzen können. Für Daten- und Cloudlösungen brauche man rechtliche Klarheit, auch in Bezug auf Haftungsfragen. So solle die Verfügbarkeit und Nutzung von Daten für innovative, klimafreundliche Lösungen erhöht werden.

Die Digitalisierung ermöglicht es, viele Prozesse in der Energiebranche zu automatisieren, sodass völlig neue Anwendungen überhaupt erst möglich werden. Zugleich steigert sie selbst den Energiebedarf.

17.9.2021 | Quelle: BDEW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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