Technologiespezifische EEG-Ausschreibung: Wind überzeichnet, Biomasse unterzeichnet

Zu sehen ist eine Windenergieanlage an Land. Die technologiespezifische EEG-Ausschreibung für Windenergie war im September überzeichnet, für die Biomasse war sie unterzeichnet.Foto: engel.ac / stock.adobe.com
Die aktuelle technologiespezifische EEG-Ausschreibung für Windenergie an Land erbrachte einen durchschnittlichen Zuschlagswert von 5,79 Cent pro Kilowattstunde. Bei der Biomasse waren es 17,48 Cent pro Kilowattstunde. Während die Biomasse massiv unterzeichnet war, wurde bei der Windenergie das Ausschreibungsvolumen übertroffen.

Die Bundesnetzagentur hat die erfolgreichen Gebote für die technologiespezifische EEG-Ausschreibung für Windenergie an Land und Biomasse zum 1. September bekanntgegeben.

Ausschreibung für Windenergie an Land: Schleswig-Holstein vorne

Die Ausschreibung für Windenergie an Land zum Gebotstermin 1. September 2021 ist das erste Mal seit der Dezemberrunde 2020 wieder überzeichnet. Bei einer ausgeschriebenen Menge von 1.492 Megawatt haben Bieter 210 Gebote mit einem Volumen von 1.824 Megawatt eingereicht. Eine Reduzierung des Ausschreibungsvolumens hatte in dieser Runde anders als in der Runde zuvor die Bundesnetzagentur vorab nicht vorgenommen, da eine Unterzeichnung anhand der vorliegenden Informationen nicht drohte.

Die Behörde hat 166 Gebote mit einem Umfang von 1.494 Megawatt bezuschlagt. Die Gebotswerte der bezuschlagten Gebote reichen von 5,20 ct/kWh bis 5,92 ct/kWh. Der mengengewichtete, durchschnittliche Zuschlagswert liegt bei 5,79 ct/kWh. Der Wert liegt merklich unter dem Höchstwert von 6,00 ct/kWh in dieser Runde.

Regional betrachtet entfiel das größte Zuschlags-Volumen auf Gebote für Standorte in Schleswig-Holstein (401 Megawatt, 43 Zuschläge), Nordrhein-Westfalen (315 Megawatt, 51 Zuschläge) und Niedersachsen (265 Megawatt, 19 Zuschläge).

BDEW für mehr Ausschreibungsrunden

„Die Überzeichnung der Ausschreibung zeigt den ungebrochenen Willen der Energiebranche, neue Windenergie-Projekte zu realisieren. Nachdem wir in den beiden letzten Jahren den schwächsten Zubau im Bereich der Windenergie an Land seit rund 20 Jahren beobachten mussten, lassen diese Ergebnisse darauf hoffen, dass die Ausbau-Dynamik hier wieder an Schwung gewinnt“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Zur Wahrheit einer überzeichneten Ausschreibung gehört aber auch, dass die nicht bezuschlagten Projekte nun einen künstlich erzwungenen Projektstillstand bis zur nächsten Ausschreibungsrunde aushalten müssen. Vor diesem Hintergrund sprechen wir uns dafür aus, zukünftig mindestens vier statt der aktuell drei Ausschreibungsrunden pro Jahr durchzuführen. Dadurch würde das Wettbewerbsniveau in den Ausschreibungsrunden geringeren Schwankungen unterliegen und die zahlreichen Risiken für Projektentwickler könnten abgemildert werden. Um die Wettbewerbsvielfalt auch in zukünftigen Ausschreibungen nicht zusätzlich zu gefährden, sollte zudem die in diesem Jahr neu eingeführte endogene Rationierung gestrichen werden.

Technologiespezifische EEG-Ausschreibung für Biomasse

Zum Gebotstermin 1. September 2021 waren 275 Megawatt ausgeschrieben. Bieter haben 100 Gebote mit einem Volumen von 86,5 Megawatt eingereicht. Diese Runde war damit erneut deutlich unterzeichnet.

Aufgrund der Unterzeichnung fand erneut die durch das EEG 2021 eingeführte Mengensteuerung für Biomasseanlagen Anwendung. Dafür wurden zunächst die Gebote von Neu- und Bestandsanlagen separiert (7 Gebote für Neuanlagen mit 20,5 Megawatt und 93 Gebote für Bestandsanlagen mit 66 Megawatt) und auf ihre Zulässigkeit geprüft. Sechs Gebote mussten aufgrund von Formfehlern vom Verfahren ausgeschlossen werden. Anschließend wurde das Zuschlagsvolumen jeweils auf 80 Prozent des Volumens der zugelassenen Gebote für Neu- und Bestandsanlagen gekürzt.

Insgesamt waren noch 73 Gebote mit einem Volumen von 70 Megawatt erfolgreich. Die Gebotswerte der bezuschlagten Gebote liegen zwischen 12,00 ct/kWh und 18,73 ct/kWh. Der durchschnittliche, mengengewichtete Zuschlagswert beträgt 17,48 ct/kWh und ist gegenüber den Vorrunden deutlich gestiegen.

Die nächsten Ausschreibungsrunde für Windenergie an Land findet am 1. Februar 2022 und die für Biomasse am 1. April 2022. Statt.

14.10.2021 | Quelle: Bundesnetzagentur | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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