Windkraft an Land: Massive Unterzeichnung der Ausschreibung

Zu sehen ist ein Windpark in der Nacht. Denn der Windkraft an Land gehen in Deutschland immer mehr die Lichter aus.Foto: BWE/Jens Meier
Der Windkraft an Land gehen in Deutschland immer mehr die Lichter aus. Foto: BWE/Jens Meier
Laut Bundesverband WindEnergie hat die Bundesnetzagentur in der aktuellen Ausschreibungsrunde nur etwa die Hälfte der ausgeschriebenen 300 MW für Windkraft an Land bezuschlagt. Der Verband fordert daher sofortige Maßnahmen von der Politik.

„Die erneute deutliche Unterzeichnung einer Ausschreibung für die Windkraft an Land ist ein Alarmläuten in Richtung Bundesregierung. Seit 2018 wird intensiv über die Probleme, die den Zubau der Windenergie als Eckpfeiler der Energieversorgung der Zukunft blockieren, diskutiert. Im Frühsommer legte der Bundesverband WindEnergie sehr sachbezogen strukturierte Lösungsvorschläge vor. Seit Oktober 2019 liegt eine Aufgabenliste des Bundeswirtschaftsministeriums auf dem Tisch. Trotzdem erleben wir einen beachtlichen Stillstand zur Problemlösung. Die Aufgabenliste des Bundeswirtschaftsministeriums verstaubt Zusehens. Dabei wachsen die Probleme“, kritisiert Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie.

Die Bundesnetzagentur hat mitgeteilt, dass in der letzten Ausschreibungsrunde (Gebotstermin: 1. März 2020) von ausgeschriebenen 300 MW lediglich 151 MW (56 MW davon befinden sich im Netzausbaugebiet) bezuschlagt wurden. Der durchschnittliche, mengengewichtete Zuschlagswert betrug 6,07 ct/kWh. Die Ergebnisse werden wegen der Corona-Krise den Bietern individuell mitgeteilt.

„Die Corona-Krise darf nicht über den politischen Stillstand, mit dem sich die Branche seit langem herumschlägt und die industrie-, beschäftigungs- und klimapolitisch immer tiefer in die Sackgasse führt, hinwegtäuschen. Es braucht jetzt einen Ausbruch nach vorn, um wieder Tritt fassen zu können. Gerade lassen sich durch den Abbau administrativer Hemmnisse in der Windbranche schnell wichtige Investitionen mobilisieren, die Wertschöpfung vor Ort sichern, Wertschöpfungsnetzwerke in Deutschland und Europa stabilisieren und den geordneter Umbau unserer Energieversorgung gewährleisten,“ so Hermann Albers.

Auch die produzierende Industrie wartet dringend auf ein klares Signal, für einen Wiederanstieg des Zubaus der Windkraft an Land im unerlässlichen deutschen Markt. „Unsere Branche braucht für einen neuen Aufbruch kein Geld, sondern lediglich administrative Unterstützung. Es ist zunehmend unverständlich, dass hier nicht endlich gehandelt wird. Jede neu installierte Windenergieanlage sichert Arbeit und Beschäftigung in dieser schwierigen Zeit. Die Politik muss jetzt aktiv werden“,.

27.3.2020 | Quelle: Bundesverband WindEnergie | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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