EE-Ausbau im September: wenig Dynamik bei Photovoltaik und Windenergie
Damit setzt der September im Wesentlichen die Entwicklung aus dem bisherigen Jahr fort: der Ausbau der Photovoltaik geht deutlich schneller als bei der Windenergie. Der größte Teil der PV-Anlagen entsteht außerhalb der Ausschreibungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Im September waren das knapp 322 MW. Ein vergleichsweise kleiner Teil davon sind Freiflächenanlagen (knapp 14 MW). Dass die Anlagen nicht an den Ausschreibungen teilnehmen, heißt aber wiederum nicht, dass sie gar nicht unter das EEG fallen. Mieterstrom-Anlagen dümpeln weiterhin vor sich hin, rund 2,2 MW kamen im September neu dazu. Der Windenergie-Ausbau spielt sich in diesem Jahr vollständig an Land ab.
Auch Pilotwindenergieanlagen bringen keinen Ausbau-Schub
Bei der Windenergie tauchen zum zweiten Mal in diesem Jahr die sogenannten Pilotwindenergieanlagen in der Statistik der Bundesnetzagentur auf. Dabei handelt es sich um Anlagen, die vorwiegend der Forschung und Entwicklung dienen. An ihnen sollen Innovationen erprobt werden, die über den Stand der Technik weit hinausgehen. Diese Windenergieanlagen haben auch ohne eine Teilnahme an einem Ausschreibungsverfahren einen Zahlungsanspruch nach dem EEG. Insgesamt sollen Pilotwindenergieanlagen mit einer installierten Leistung von 125 Megawatt pro Jahr gefördert werden. Davon ist man allerdings noch weit entfernt. Im Februar gingen 5,7 MW dieser Pilotwindenergieanlagen ans Netz, im September waren es nun 4 MW.
Degression der Einspeisevergütung bleibt bei 1,4 Prozent
Die Zubaudaten veröffentlicht die Bundesnetzagentur (BNetzA) jeweils zum Monatsende. Sie dienen nicht nur der Statistik, sondern sind auch Grundlage für die Berechnung der Einspeisevergütung beziehungsweise Marktprämie.
Dafür mittelt die BNetzA den Zubau-Wert über drei Monate, rechnet diesen auf ein Jahr hoch und gleicht ihn mit dem Zielwert aus dem EEG ab. Der vom Zeitraum Juli bis September auf ein Jahr extrapolierte Zubau liegt bei 3.690 MW. Da die Zahl um mehr als 1000 MW über dem Referenzwert liegt, gilt also weiterhin eine Degression von 1,4 Prozent für die Monate November, Dezember und Januar.
Das heißt, dass selbst kleine Aufdach-Anlagen unter 10 kW im Dezember die 7-Cent-Marke für die Einspeisevergütung unterschreiten werden. Die jeweiligen Zahlen sind bei der Bundesnetzagentur als xls-Tabelle abrufbar.
Das Öko-Institut kritisierte, die Vergütung der Photovoltaik sinke schneller als die Kosten. Das gefährde den Ausbau der erneuerbaren Energien. Dieser geht allen Szenarien zur Klimaneutralität zufolge ohnehin deutlich zu langsam. Der jährliche Zubau müsste um ein Vielfaches höher ausfallen.
02.11.2021 | Quelle: Bundesnetzagentur | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH