Ökoenergien sichern Strombedarf 2021 zu 42 Prozent

Kollage zeigt Windkraftanlagen vor Photovoltaikfeldern.Foto: @iaremenko / stock.adobe.com
Die erneuerbaren Energien werden 2021 rund 42 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland decken. Das zeigen Berechnungen des ZSW und des BDEW.

Saubere Ökoenergien haben den Strombedarf in Deutschland 2021 zu gut 42 Prozent gesichert. Das zeigen vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) für das Gesamtjahr 2021.

5 Prozent mehr Solarstrom

Der Anteil der Erneuerbaren liegt damit 2021 niedriger als im Vorjahr. Im Jahr 2020 deckten Erneuerbare Energien knapp 46 Prozent des verbrauchten Stroms. Die Witterungsverhältnisse trugen maßgeblich zum Rückgang des Anteils der Erneuerbaren Energien bei. Zwar nahm die Stromerzeugung aus Solarenergie um fast fünf Prozent zu, aber insbesondere die erste Jahreshälfte war deutlich windärmer als im Vorjahr. Zudem stieg der Stromverbrauch infolge der konjunkturellen Erholung im Jahr 2021 wieder an. Das habe sich zusätzlich dämpfend auf den Anteil der Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch ausgewirkt.

„Die neue Bundesregierung hat sich ambitionierte Ziele für den Erneuerbaren-Ausbau gesetzt. Bis zum geplanten Erneuerbaren-Anteil von 80 Prozent im Jahr 2030 liegt aber noch ein großes Stück Arbeit vor uns – insbesondere mit Blick darauf, dass der Stromverbrauch in den kommenden Jahren voraussichtlich deutlich ansteigen wird“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Um die ambitionierten Ziele zu schaffen, müsse die neue Bundesregierung nun zeitnah bestehende Hemmnisse und Restriktionen für den Erneuerbaren-Ausbau beseitigen. Außerdem gelte es, die im Koalitionsvertrag angekündigten Maßnahmen möglichst schnell in die Tat umzusetzen. Andreae nannte die Beschleunigung von Planung- und Genehmigungsverfahren und die Flächenbereitstellung von zwei Prozent der Bundesfläche für Windkraftanlagen. Außerdem wichtig: eine zeitnahe Ausweisung weiterer Flächen auf hoher See für die Nutzung durch Offshore-Windenergie sowie den Abbau bürokratischer Hürden für den PV-Ausbau. „Entscheidend ist zudem, das Netz entsprechend um- und auszubauen, sodass der erneuerbare Strom zu den Verbrauchern gelangen kann“, so Andreae.

Neue Produktionsstandorte in Deutschland wichtig

„Der Ausbau der Erneuerbaren ist gleichzeitig ein umfangreiches Investitionsprogramm für die Wirtschaft.“ Das sagte Professor Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied am ZSW. „Ein besonderes Augenmerk muss deshalb auf das Schließen von Lücken in den heimischen Wertschöpfungsketten vom Material über die Produktion bis zur Errichtung und dem Betrieb der Erneuerbaren-Energien-Anlagen gerichtet werden, nicht zuletzt weil die Corona-Pandemie sehr deutlich zeigt, wie stark globale Lieferabhängigkeiten die Entwicklung einzelner Unternehmen, Branchen sowie ganzer Volkswirtschaften beeinträchtigen können.“ Die Etablierung neuer Produktionsstandorte etwa in der Photovoltaikindustrie in Deutschland sei deshalb zwingend geboten. Damit der Klimaschutz tatsächlich zum Motor für eine zukunftsorientierte Wirtschaft mit sicheren Arbeitsplätzen werde.

Insgesamt wurden im Jahr 2021 über 582 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) Strom erzeugt. Das waren fast drei Prozent mehr als im Jahr 2020 (2020: 567 Mrd. kWh). Davon stammten 238 Mrd. kWh aus Erneuerbaren Energien (2020: 250 Mrd. kWh). Windkraftanlagen an Land machten mit 92 Mrd. kWh den größten Anteil der regenerativen Stromerzeugung aus (2020: gut 105 Mrd. kWh). Photovoltaikanlagen lieferten ferner gut 51 Mrd. kWh (2020: 49 Mrd. kWh). Dahinter folgte die Biomasse (einschl. dem biogenen Anteil der Siedlungsabfälle) mit knapp 50 Mrd. kWh (2020: gut 50 Mrd. kWh). Gut 25 Mrd. kWh Strom stammten aus Windenergieanlagen auf See (2020: gut 27 Mrd. kWh). Wasserkraftanlagen lieferten zudem knapp 20 Mrd. kWh (2020: knapp 19 Mrd. kWh).

15.12.2021 | Quelle: BDEW / ZSW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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