Stadtwerke München: in Richtung 100 % Ökostrom

Luftbild mit Windenergie, der Allianz-Arena und Wolken über der Landschaft.Foto: Peter Rintisch
München deckt heute bereits seinen Strombedarf zu 90 Prozent mit erneuerbaren Energien.
Bis 2025 will München seinen Strombedarf ausschließlich mit Ökostrom decken. Das gilt auch weiterhin, trotz des steigenden Stromverbrauchs. Das letzte Kohlekraftwerk soll zudem auf Erdgas umgerüstet werden.

Die Stadtwerke München sehen sich im Plan, trotz steigendem Stromverbrauch ihr 100 Prozent-Ziel beim Ökostrom zu erreichen. Das sieht vor, 2025 den Strombedarf der Stadt mit regenerativen Energien zu decken. Wie die SWM nun mitteilten, liegt die Quote aktuell bei 90 Prozent. „Mit der Ausbauoffensive Erneuerbare Energien haben die SWM ihre Ökostromproduktion auf inzwischen 6,3 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr gesteigert. Damit decken wir ab dem Jahr 2022 90% des gesamten städtischen Stromverbrauchs“, sagt Florian Bieberbach, Vorsitzender der SWM-Geschäftsführung. Zum städtischen Verbrauch zählen dabei die Haushalte, Gewerbe, Industrie, öffentlicher Sektor sowie U-Bahn-, Tram- und E-Bus-Betrieb.

„Wir betreiben inzwischen rund 60 Ökostromanlagen in und um München, darunter Wasserkraftwerke, Photovoltaikanlagen, Wind- und Geothermiekraftwerke sowie ein Biomasse-Heizkraftwerk. Dazu kommen in Deutschland und Europa Onshore- und Offshore-Windparks, Solarparks und ein Solarthermiekraftwerk“, so Bieberbach weiter. „Wir sind zuversichtlich, unser Ziel 2025, 100% Ökostrom für ganz München, zu erreichen. Aber auch die letzten zehn Prozent erfordern noch viel Engagement im Endspurt. Zudem gehen Prognosen davon aus, dass in den Jahren danach der Strombedarf ansteigen wird, vor allem aufgrund der E-Mobilität und des vermehrten Einsatzes von Wärmepumpen. Deshalb haben wir unser Ziel erweitert. Auch das Mehr an Strombedarf wollen wir mit Ökostrom abdecken und werden deshalb die Ausbauoffensive weiter vorantreiben.“ Bis 2035 könnte die Stadt überdies auch klimaneutral werden.

Kohleausstieg 2022/23

Ein wichtiger Baustein der SWM-Klimastrategie sei zudem der schnelle Ausstieg aus der Kohlenutzung im Heizkraftwerk Nord. Der Block 2 sei laut Bundesnetzagentur stromseitig aber systemrelevant. Um trotzdem einen raschen Kohleaus-stieg realisieren zu können, prüfen die Stadtwerke die Umrüstung des Blocks 2 auf Erdgas. „Dazu führen wir schon seit geraumer Zeit Tests durch, die die geänderte Fahrweise berücksichtigen“, sagt Helge-Uve Braun, Technischer Geschäftsführer der SWM. „Die ersten Ergebnisse dieser Untersuchung stimmen uns zuversichtlich. Deshalb gehen wir davon aus, dass wir zur Heizsaison 2022/23 den Kohleblock auf Erdgas umstellen können.“

Die längerfristige Zukunft dieses Standorts soll aber in absehbarer Zeit eine erneuerbare sein. „Möglich sind neben dem Einsatz von Wasserstoff auch die Nutzung von Geothermie sowie der Betrieb von Wärmespeichern“, so Braun.

18.1.2022 | Quelle: Stadtwerke München | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen