Dena-Netzstudie III: Systementwicklungsplan soll integrierte Planung ermöglichen

Zu sehen ist das Cover der Dena-Netzstudie III.Grafik: Dena
Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) hat im Rahmen der Dena-Netzstudie III in den vergangenen drei Jahren untersucht, wie die Politik die Energieinfrastrukturplanung auf dem Weg zu einem klimaneutralen Energiesystem weiterentwickeln muss.

Die Dena-Netzstudie III hat ein breiter Partnerkreis aus Energiewirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft intensiv begleitet. Das Büro für Energiewirtschaft und technische Planung (BET) hat sie als Hauptgutachter unterstützt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat das Projekt gefördert.

Kern der Empfehlungen ist die Weiterentwicklung der bestehenden, voneinander bisher unabhängigen Planungsprozesse hin zu einer integrierten Planung. Dazu empfiehlt die Dena-Netzstudie III einen Systementwicklungsplan einzuführen, der den heutigen Netzentwicklungsplänen vorgelagert ist. Dieser soll die Netzentwicklungspläne auf eine gemeinsame, auf das Ziel der Klimaneutralität ausgerichtete Grundlage stellen. Zusätzlich zeigt die Studie, wie man die aktuellen Planungsprozesse weiterentwickeln sollte. Zudem legt sie offen, wie man die erforderlichen Innovationen bei der Netzplanung noch besser berücksichtigen kann. Die Studie liefert damit einen detaillierten Vorschlag, wie man die in der Eröffnungsbilanz Klimaschutz des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) vorgeschlagene Systementwicklungsstrategie umsetzen kann.

Dena-Netzstudie III: Vorgelagerter Systementwicklungsplan soll Planungsprozess ergänzen

Der vorgelagerte Systementwicklungsplan-Prozess soll die bisherigen Energieinfrastruktur-Planungsprozesse ergänzen. Er soll einen konsistenten, abgestimmten Rahmen setzen, der eine Planung vom Ziel der Klimaneutralität her erlaubt. Die Ergebnisse des Systementwicklungsplans sollen jedoch nicht nur Grundlage für die Netzentwicklungspläne sein, sondern auch Strategieempfehlungen an die Politik enthalten und als Orientierung für Unternehmen zur zukünftigen Entwicklung des Energiesystems dienen. Erste konkrete Empfehlungen und Handlungsbedarfe, zum Beispiel zur netzorientierten Allokation von Elektrolyseuren und Backup-Kraftwerken, hat man bereits in einem Zwischenbericht der Dena-Netzstudie III identifiziert. Damit ein Systementwicklungsplan diese Funktionen erfüllen kann, müssen die Ergebnisse politisch und gesellschaftlich legitimiert sein. Das gelingt unter anderem durch eine breit angelegte öffentliche Beteiligung: Diese sollte man durch eine prozessbegleitende Stakeholderplattform, einen Bürgerdialog und eine öffentliche Konsultation umsetzen.

Auch die Infrastrukturplanung im Verteilnetz sollte in Zukunft integriert erfolgen und die Netze für Strom, Gas bzw. Wasserstoff und Wärme gemeinsam in den Blick nehmen. Die Ergebnisse eines Systementwicklungsplans können dabei als Orientierung genutzt werden, um eine konsistente Gesamtstrategie für die Entwicklung der Transport- und Verteilnetze sicherzustellen. Die unterschiedlichen lokalen Gegebenheiten erfordern jedoch individuelle Lösungen, die nur durch eine integrierte Planung auf lokaler Ebene gefunden werden können.

Zusätzlich nimmt die Dena-Netzstudie III die Einflüsse des Marktdesigns auf den Infrastrukturbedarf in den Blick. Zudem betrachtet sie verschiedene Möglichkeiten, wie man bei der Ausgestaltung eines zukünftigen Marktdesigns auch netz- und systemdienliche Aspekte berücksichtigen kann.

Die Dena-Netzstudie III ist unter diesem Link zu finden.

26.1.2022 | Quelle: Dena | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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