Wasserstoff-Wertschöpfungskette für die Lausitz

5 Herren bei einer Vertragsunterzeichnung in einem offiziellen Raum mit Sachsenfahne und dem MinisterpräsidentenFoto: LEAG
Die gemeinsame Absichtserklärung unterzeichneten für die LEAG Finanzvorstand Dr. Markus Binder (l.) und für die MITNETZ GAS der technische Geschäftsführer Dirk Sattur. Mit dabei: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (Mitte, stehend).
LEAG und Mitnetz Gas wollen für die ostdeutschen Reviere eine vollständige Wasserstoff-Wertschöpfungskette aufbauen. Dafür haben sie eine Absichtserklärung unterzeichnet.

Zwei regionale Energieunternehmen haben den Aufbau einer Wasserstoff-Wertschöpfungskette in der Lausitz vereinbart. Dabei handelt es sich um die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Gas mbH (Mitnetz Gas) und die Lausitz Energie Bergbau AG und Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG). Ihr Kooperationsvertrag sieht laut Unternehmensmitteilung die Entwicklung von Wasserstofflösungen für das Lausitzer und das Mitteldeutsche Revier vor. Der inhaltliche Bogen spanne sich von der Erzeugung über den Transport und die Verteilung bis hin zur Lieferung von grünem Wasserstoff an den industriellen Kunden. Ziel sei, eine vollständige Wasserstoff-Wertschöpfungskette zur Dekarbonisierung der Regionen aufzubauen.

Der Verteilnetzbetreiber und der Bergbau- und Kraftwerksbetreiber haben sich dabei auf eine Aufgabenverteilung verständigt. Die LEAG zeichnet für die Erzeugung des grünen Wasserstoffs verantwortlich, Mitnetz für den Transport, die Verteilung und die Lieferung an den Kunden. Beide Unternehmen planen außerdem den Aufbau von gemeinsamen Aktivitäten im Bereich regionaler Wasserstoff-Mobilität. Ein Pilotprojekt solle dafür im Raum Lippendorf im Landkreis Leipzig entstehen. Weitere Projekte im Landkreis Leipzig befinden sich zudem in der Prüfung.

Gasnetz soll Wasserstoffnetz werden

Mitnetz Gas betreibt in Teilen der Bundesländer Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ein rund 7.000 Kilometer langes Gasnetz. Dieses solle schrittweise Wasserstoffbeimischungen erhalten und sich perspektivisch zu einem Wasserstoffnetz entwickeln. Der Verteilnetzbetreiber hat dazu im Industriepark Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt eine Wasserstoff-Testanlage errichtet. Für ein Wasserstoffnetz in Mitteldeutschland ist aktuell auch eine Machbarkeitsstudie in Arbeit.

Die LEAG hat im „H2-Regionenprojekt Lausitz“ ferner ein Modellprojekt in Cottbus zum Aufbau einer ersten dezentralen Wasserstofferzeugung inklusive Wasserstofftankstelle vorangetrieben. Dieses soll Modellcharakter für den Aufbau eines regionalen Wasserstoffmobilitäts-Netzwerkes haben. Auch hier wird das Energieunternehmen die Aufgabe der Erzeugung von Wasserstoff aus Grünstrom übernehmen. Perspektivisch beabsichtigt die LEAG auch, die Voraussetzungen für eine energetische Nutzung von Wasserstoff zu schaffen.

„Wir wollen eine schnelle Versorgung unserer Kunden im Netzgebiet mit klimafreundlichem Wasserstoff ermöglichen. Dies geht nicht im Alleingang. Wir brauchen dazu starke regionale Partner, die mit uns gemeinsam grüne Gase salonfähig und so Ostdeutschland als Standort noch attraktiver machen“. Das sagte Dirk Sattur, technischer Geschäftsführer der Mitnetz Gas. 

Sachsen will Impulsgeber sein

Ähnlich äußert sich Thorsten Kramer, Vorstandsvorsitzender der LEAG. „Intelligente und nachhaltige Wasserstoff-Energie-Lösungen sind ein wichtiges Standbein für eine erfolgreiche Energiewende in Deutschland. Darum hat für die LEAG die Entwicklung sowie die wirtschaftliche Anwendung der Wasserstofftechnologie als Teil ihres Umbaus zu einem modernen, breit aufgestellten Energie-, Infrastruktur- und Service-Unternehmen einen besonderen Stellenwert.“

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer begrüßt ebenfalls die strategische Wasserstoff-Kooperation der beiden Energie-Unternehmen: „Sachsen setzt auf grünen Wasserstoff als einen wichtigen Energieträger der Zukunft. Unser Ziel ist es, im Freistaat eine sächsische Wasserstoffwirtschaft über die gesamte Wertschöpfungskette zu etablieren. Mit ihrem gemeinsamen Engagement leisten LEAG und MITNETZ GAS einen wichtigen Beitrag für einen erfolgreichen Strukturwandel in den ostdeutschen Braunkohlerevieren. Das Lausitzer und das Mitteldeutsche Revier haben großes Potenzial, Schrittmacher und Impulsgeber bei erfolgversprechenden Zukunftstechnologien zu sein.“

18.2.2022 | Quelle: LEAG | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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