Stürme steigern Windstrom-Erzeugung und senken Strompreise in Deutschland

Grafik zeigt Windstrom-Erzeugung und Entwicklung der Strompreise, Im- und Exporte sowie EmissionenGrafik: Agora Energiewende, Screenshot: Solarserver
Grün und günstig: Die Stürme sorgen für einen hohen Anteil an Windstrom und drückten die Preise im Stromgroßhandel.
Die Stürme Ylenia, Zeynep und Antonia machen sich deutlich durch eine hohe Windstrom-Erzeugung bemerkbar. Gleichzeitig sorgen sie für niedrige Börsenstrompreise - zumindest in Deutschland.

Laut IWR Online hatten die Windkraftanlagen in Deutschland durch die Stürme bereits am Nachmittag des 18. Februars bereits mehr Windstrom produziert als im gesamten Februar 2021. Diese Meldung erschien noch bevor das Sturmfeld des Orkantiefs Zeynep in Deutschland ankam. Aktuell, also am Montag Mittag, ist die Windstromerzeugung im Februar 2022 laut Energy Charts bereits auf 15,94 TWh gestiegen. Im Februar 2021 waren es nur rund 11 TWh.

Seit Jahresbeginn 2022 haben die deutschen Windkraftanlagen an Land und auf See laut der zu IWR gehörenden Webseite Windbranche.de bis heute bereits mehr als 32 TWh Strom geliefert. Im Vorjahr waren es gut 20 TWh. Allerdings war schon der Januar im Jahr 2022 deutlich windiger als im schwachen Windjahr 2021.

Auch das „Agorameter“ des Thinktanks Agora Energiewende zeigt deutlich, wie Windstrom während der Stürme deutlich mehr als die Hälfte des Strombedarfs in Deutschland deckte. Am Samstag Mittag erreichte der Emissionsfaktor einen Tiefstwert, als noch eine für Februar hohe Solarleistung hinzukam. Pro Kilowattstunde wurden laut Agorameter „nur“ 153 Gramm CO2 emittiert.

Hohe Windstrom-Produktion lässt Strompreise an der Börse in Deutschland sinken

Die hohe Erzeugung von Windstrom macht sich auch an der Strombörse in Form von gesunkenen Preisen deutlich bemerkbar.

In Deutschland dämpfte die hohe Windstromproduktion dagegen die Einkaufspreise an der Börse. Das lässt sich anhand der Strompreise auf der Webseite Energy Charts oder im Agorameter leicht nachvollziehen. Für den frühen Samstag, also während des Sturmtiefs Zeynep, lagen die Day-Ahead-Preise laut Energy Charts um 1 Cent pro kWh. Am Montag morgen, während des Tiefs Antonia, waren es sogar nur noch 0,14 Cent/kWh. IWR Online verweist zudem darauf, dass die Preise in den Nachbarländern in der vorigen Woche deutlich höher gelegen hätten, insbesondere in der Schweiz und in Frankreich. Mit Abflauen des Sturms und Beginn der Arbeitswoche stiegen die Preise aber auch in Deutschland wieder auf Werte um 10 Cent/kWh.

21.2.2022 | Quelle: Energy-Charts, Windbranche, Agora, IWR | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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