Förderung für Biomasse-Heizwerke mit neuer Bioklima-Richtlinie in Bayern

Biomasse wie Holzhackschnitzel sind beim Bonus für erneuerbare Wärme in der Novelle des Kraftwärmekopplungsgesetzes ausgenommen.Foto: Juergen Wiesler - stock.adobe.com
Hackschnitzel
Bayern will mit einer novellierten Förderrichtlinie Biomasse-Heizwerke stärker unterstützen. Ziel ist es, jährlich CO2-Emissionen von 5.000 Tonnen zu vermeiden.

Die novellierte Richtlinie zum Förderprogramm Bioklima ist Mitte März in Kraft getreten. Die Förderung gilt für Investitionen in neue Biomasse-Heizwerke in Bayern. Ersatzinvestitionen und gebrauchte Anlagen erhalten keine Förderung. Im Zuge der Novelle vereinfachte Bayern die technischen Zuwendungsvoraussetzungen und den Prozess der Antragstellung.

Die Heizwerke müssen eine Nennwärmeleistung von mindestens 60 kW haben. Als Brennstoffe kommen naturbelassene Holzbrennstoffe sowie naturbelassenenhalmgutartige Biomasse in Frage, also unter anderem Holzhackschnitzel und Holzpellets. Auch die Förderung von neuen Biomasse-Heizwerken zur Versorgung von Wärmenetzen in Kombination mit Abwärme oder Solarenergie ist nach der Richtlinie in Bayern möglich.

Zusätzliche Förderung für die Kombination von Biomasse und Solarthermie

Aktuell steht für die Förderung jährlich ein Budget von rund 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Je nach Unternehmensgröße beträgt die maximale Förderhöhe in der Grundförderung 30 bis 40 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. Für die Kombination mit Solarthermie gibt es einen zusätzlichen Bonus. Bei mindestens zehn Prozent solarer Deckung steigt der Fördersatz um fünf Prozent, bei mindestens 20 Prozent solarer Deckung um zehn Prozent. Auch der Einbau von Abgaswärmetauschern oder Abgaskondensatoren wird mit fünf Prozent mehr Förderung belohnt. Die einzelnen Zuschüsse innerhalb der Richtlinie lassen sich kumulieren, dürfen aber maximal 55 Prozent betragen. Weitere Informationen zur Förderung für Biomasse-Heizwerke in Bayern gibt es hier.

Antragsberechtigt sind unter anderem Unternehmen, Einrichtungen, Kommunen und Privatpersonen. Die eingehenden Förderanträge bearbeitet das Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für nachwachsende Rohstoffe (TFZ) in Straubing. Bereits vor der Antragsstellung beraten die Expert:innen des TFZ die Interessierten.

Bioklima-Förderung läuft seit 2009

Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger begrüßt die Novelle. „Die aktuelle Krise wegen des Kriegs in der Ukraine zeigt, dass wir so schnell wie möglich unabhängiger von Energieimporten werden müssen“, sagt er. Auch das Förderprogramm Bioklima trage dazu bei.

Bereits seit 2009 fördert Bayern Biomasseheizwerke im Rahmen des Förderprogramms Bioklima. So will das Bundesland die Wärmeversorgung mit Nachwachsenden Rohstoffen zu stärken. Seit dem Jahr 2009 wurden rund 260 Biomasseheizwerke gefördert, die in Bayern errichtet wurden. Dabei wurden Investitionen in Höhe von rund 140 Millionen Euro angestoßen. Jährlich würden so laut dem bayerischen Wirtschaftsministerium rund 91.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart.

Der Einsatz von Biomasse zur Heizung ist umstritten. So setzt zum Beispiel Österreich stark auf das Heizen mit Holz. Die Umweltorganisation Robin Wood fordert dagegen die EU auf, Anreize für die energetische Nutzung von Holz zu streichen.

15.3.2022 | Quelle: Stmwi Bayern | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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