Steag will Thyssenkrupp Steel mit Wasserstoff beliefern

Zu sehen ist der Steag-Standort in Duisburg-Walsum. Dort soll Wasserstoff für die Stahlproduktion von Thyssenkrupp Steel hergestellt werden.Foto: Steag / Bernhard Fischer
Steag-Standort in Duisburg-Walsum.
Grüner Wasserstoff aus Duisburg-Walsum soll einen Beitrag zur Dekarbonisierung von Europas größtem Stahlstandort leisten.

Hydroxy Walsum, das Wasserstoff-Projekt von Steag im nordrhein-westfälischen Duisburg nimmt Gestalt an. Eine Machbarkeitsstudie für eine Wasserelektrolyse mit einer Leistung von bis zu 520 Megawatt (MW) ist positiv ausgefallen. Diese hatten die Projektpartner Steag und Thyssenkrupp gemeinsam erstellt. Nun haben die Partner eine Übereinkunft über eine geplante Belieferung von Thyssenkrupp Steel in Duisburg mit Wasserstoff und Sauerstoff vom benachbarten Steag-Standort in Duisburg-Walsum erzielt.

Damit soll die geplante Wasserelektrolyse einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung von Europas größtem Stahlstandort leisten. „Im Zuge der Energiewende spielt Wasserstoff eine zunehmend wichtige Rolle“, sagt Ralf Schiele. Er verantowrtet in der Steag-Geschäftsführung die Bereiche Markt und Technik. Denn Wasserstoff biete die Chance, sowohl in der Industrie als auch im Mobilitätssektor sowie der Energiewirtschaft CO2-Emissionen zu vermeiden.

Thyssenkrupp Steel: Dekarbonisierung mit Wasserstoff

In der Stahlindustrie will man mit Wasserstoff und Sauerstoff künftig bei der Roheisenerzeugung auf CO2-intensiven Koks verzichten. „Unser Ziel ist es, dass Thyssenkrupp Steel bis 2045 klimaneutral ist. Als Zwischenschritt streben wir bereits bis 2030 eine signifikante Reduzierung unserer Emissionen um 30 Prozent an“, sagt Marie Jaroni, Head of Decarbonization bei Thyssenkrupp Steel. Zur Erreichung dieser Ziele leiste die geplante Wasserelektrolyse von Steag in Walsum einen wichtigen Beitrag.

Ausdruck erfolgreicher Transformation

Für Steag selbst ist die erzielte Übereinkunft nicht nur ein wichtiger Schritt zur Realisierung eines ambitionierten energietechnischen Projekts. „Indem wir das Projekt ‚Hydroxy Walsum‘ Schritt für Schritt zum Erfolg führen, treiben wir auch die erfolgreiche Transformation des Steag-Konzerns insgesamt weiter voran“, sagt Andreas Reichel, Vorsitzender der Steag-Geschäftsführung. Bereits im Verlauf der kommenden zwölf Monate werde Deutschlands ehemals größter Verstromer von Steinkohle den eigenen Kohleausstieg weitgehend abgeschlossen haben. Zeitgleich vollziehe Steag unter anderem mit ambitionierten Wasserstoffprojekten an Ruhr und Saar seine Neuausrichtung auf die Zukunftsfelder der Energiewirtschaft.

Für das Projekt einer Wasserelektrolyse mit einer installierten Leistung von bis zu 520 MW am Standort Walsum soll die Investitionsentscheidung spätestens 2023 fallen. Der Beginn der Belieferung von Thyssenkrupp Steel ist für 2025 geplant. „Dann werden wir auf dem Gelände von Thyssenkrupp Steel in Duisburg eine sogenannte Direktreduktionsanlage in Betrieb nehmen. Mit ihrer Hilfe wird Roheisen dann künftig nicht mehr unter Einsatz von Koks in einem Hochofen erzeugt, sondern nahezu emissionsfrei unter Einsatz von Wasserstoff“, so Marie Jaroni.

Grüner Wasserstoff für grünen Stahl aus Duisburg

Dabei garantiert Steag, dass der in Walsum erzeugte Wasserstoff „grün“, das heißt klimaneutral, erzeugt wird. „Die Wasserelektrolyse wird vollständig mit Strom aus regenerativer Erzeugung betrieben. Insofern fallen für die Wasserstoffproduktion keine CO2-Emissionen an. Sodass auch der mittels unseres Wasserstoffs erzeugte Stahl über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg betrachtet klimaneutral ist“, sagt Ralf Schiele.

21.3.2022 | Quelle: Steag | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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