25 Prozent mehr regenerativer Strom im ersten Quartal 2022

Schattenriss von Kind auf den Schulten seines Vaters mit erhobenen Armen vor Sonnenuntergang und WindenergieFoto: stock.adobe.com / Arkom
Gute Zukunftsaussichten: die Stromerzeugung aus Wind und Solar ist deutlich angestiegen.
Dank hohem Wind- und Solarstromaufkommens ist die Erzeugung von Ökostrom in Deutschland im ersten Quartal 2022 erheblich angestiegen. Im Februar deckten die regenerativen Energien rechnerisch 62 Prozent des heimischen Stromverbrauchs.

Rund eine Viertel mehr regenerativer Strom als im Vorjahreszeitraum sind in Deutschland im ersten Quartal 2022 erzeugt worden. Insgesamt betrug das Volumen damit rund 74,5 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh). Das zeigen vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Davon stammten 39,4 Mrd. kWh aus Wind an Land, 13,2 Mrd. kWh aus Biomasse, 7,5 Mrd. kWh aus Wind auf See, 9,6 Mrd. kWh aus Photovoltaik und 4,6 Mrd. kWh aus Wasserkraft. Im ersten Quartal 2021 hatte das erzeugte Grünstrom-Volumen dagegen nur bei 59,7 Mrd. kWh gelegen.

Rekord bei Windenergie

Zu verdanken sei dieser Anstieg vor allem den für die Stromerzeugung aus Wind und Sonne günstigen Wetterverhältnissen am Jahresbeginn. Insbesondere die ersten beiden Monate des Jahres waren ungewöhnlich windig. Das stürmische Wetter im Februar hat mit 20,6 Mrd. kWh sogar für einen neuen Rekordmonat in der Stromerzeugung aus Windenergie gesorgt. Dies trug dazu bei, dass Erneuerbare Energien im Januar und Februar insgesamt 54 Prozent des Stromverbrauchs deckten (Januar: 47 Prozent, Februar 62 Prozent). Der März folgte mit für diese Jahreszeit überdurchschnittlich vielen Sonnenstunden.

„Der hohe Erneuerbaren-Anteil in den ersten Monaten dieses Jahres darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Ausbau der Erneuerbaren viel zu langsam verläuft“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Der Krieg in der Ukraine führen uns eindringlich vor Augen, wie wichtig es ist, schnell unabhängig von fossilen Energieträgern zu werden. Maßnahmen, um den Ausbau der Erneuerbaren massiv voranzutreiben, sind dringlicher denn je. Wir brauchen schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren und mehr Flächen für Windräder und Photovoltaik-Anlagen.“

„Gerade in der aktuellen Situation sind schnelle Fortschritte beim Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung unabdingbar“, sagt Prof. Dr. Frithjof Staiß, geschäftsführender Vorstand im ZSW. Denn sie beschleunigten den bislang vor allem aus Klimaschutzgründen zu beobachtenden Trend zur Elektrifizierung in allen Energieverbrauchssektoren. Das betreffe die Industrie, den Verkehrssektor sowie die Wärmeversorgung von Gebäuden. Neben der Elektrifizierung sei auch der Markthochlauf von grünem, auf Basis von erneuerbarem Strom erzeugtem Wasserstoff, ein wesentlicher Baustein.

28.3.2022 | Quelle: ZSW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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