Gigafactory für Feststoffakku in der Schweiz gegründet

Zu sehen ist die Geschäftsführung von Swiss Clean Battery.Foto: Swiss Clean Battery
Peter Koch CFO, Roland Jung CEO, Thomas Lützenrath COO leiten das neue Unternehmen (vlnr).
Swiss Clean Battery will den von der High Performance Battery entwickelten Feststoffakku fertigen. Die Serienproduktion in einer Gigafactory soll 2024 starten.

Das Schweizer Unternehmen Swiss Clean Battery AG (SCB) will einen Feststoffakku in Serie produzieren. Mit einer Produktion skalierend von 1,2 GWh bis 7,6 GWh will SCB ab 2024 sowohl den Schweizer Heimatmarkt als auch den internationalen Markt mit nachhaltigen Batteriespeichern bedienen. Alle Maschinen sowie die Chemie will das Unternehmen regional aus der Schweiz und aus Deutschland beziehen. „Kurze Wege, minimierte Logistikkosten und Versorgungssicherheit sind das Primat unseres Handelns“, so das Unternehmen.

Lithium-Ionen-Akkus haben nach Ansicht von SCB die Batteriewelt revolutioniert. Es würden aber Rohstoffe benötigt, deren dauerhafte Verfügbarkeit nicht gewährleistet ist und die teils unter menschenunwürdigen Bedingungen gewonnen werden. Zudem bestünden Sicherheitsrisiken, da die Batterien zu nur schwer löschbaren Bränden und Explosionen führen können. Und, vor allem: Es wird schon in naher Zukunft ein gewaltiger Abfallberg wachsen. Denn die Lebenszeit herkömmlicher Lithium-Ionen-Akkus ist begrenzt. Spätestens nach wenigen Tausend Ladezyklen haben sie ihr Lebensende erreicht.

Feststoffakku brennt nicht

Der von der SCB produzierte Feststoffakku soll dagegen sehr viel länger halten. Ferner soll er unbrennbar und damit sicher in der Anwendung sein. Zudem soll er keine kritischen Rohstoffe wie beispielsweise Kobalt enthalten und tiefentladefest und schnellladefähig sein.

Feststoffakkus gelten bereits seit Jahren als vielversprechende Nachfolgetechnologie herkömmlicher Lithium-Ionen-Akkus. Dementsprechend sind sie Gegenstand der Forschung in zahlreichen Labors auf der ganzen Welt. Ein zentrales technisches Problem besteht darin, den Festionenleiter in den Batteriezellen mit den Elektroden in eine stabile Verbindung zu bringen. Viele Forschungsvorhaben basieren laut SCB auf einer modularen Bauweise, bei der Einzelteile außerhalb der Zelle kombiniert und anschließend in das Gehäuse eingeführt werden. Dabei kommt es zu Problemen beim Übergang der Ionen an den Materialgrenzen zwischen Elektroden und Festionenleiter. Nach mehr als 30jähriger Grundlagenforschung ist es laut SCB gelungen, dieses Problem zu lösen: In diesem neuen Lösungsansatz entsteht der Festionenleiter ähnlich einem Mehrkomponentenkleber in der Batteriezelle selbst. Dadurch sollen die Übergangsprobleme im Vergleich zur modularen Bauweise überwunden werden.

Weitere Informationen zu dem Feststoffakku sind auf der Seite der Entwicklungsgesellschaft High Performance Battery zu finden.

6.4.2022 | Quelle: Swiss Clean Battery | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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