Drohnen sollen Material zu Offshore-Windparks transportieren

Grafik zeigt Drohne über Offshore-WindparkGrafik: DLR
Die DLR-Teams testen Drohnen in Onshore-Windparks. Für Offshore-Windparks arbeiten sie zunächst mit Simulationen.
Offshore-Windparks zu warten ist aufwändig. Menschen und Material haben weite Wege zum Einsatzort. Drohnen sollen die Arbeit erleichtern.

Im Projekt „Upcoming Drones Wind Farm“ (UDW) wollen das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) und der Energieversorger EnBW herausfinden, ob Drohnen Schiffe, Hubschrauber und Kräne ersetzen sowie das Wartungspersonal von Offshore-Windparks entlasten könnten.

Für die Überprüfung von Windkraftanlagen sind Drohnen schon im Einsatz. Die Erfahrungen aus dem Betrieb der kleinen Inspektionsdrohnen lassen sich laut DLR jedoch nicht auf die Transportdrohnen übertragen. „Perspektivisch müssen die Transportdrohnen Lasten von mehreren hundert Kilogramm bewältigen und den direkten Transport von Wartungspersonal erlauben. Diese Möglichkeiten sind noch wenig erprobt“, erklärt Sebastian Cain vom DLR-Institut für Flugsystemtechnik in Braunschweig.

Die Forschungsteams des DLR untersuchen auch die Wirtschaftlichkeit der Transportdrohnen. Daran ist auch DLR-Lufttransportsystemen aus Hamburg beteiligt. „Das Projekt soll eine klare Aussage liefern, unter welchen Bedingungen sich Drohnen in Windparks sinnvoll einsetzen lassen“, sagt Cain.

Drohnen sollen Material auf der Windkraftanlage absetzen

Ein Aspekt ist bei die Interaktion zwischen Drohne und Windkraftanlage. Welche Schnittstellen sind nötig? Wie findet der Informationsaustausch statt? Welche regulatorischen Anforderungen sind zu berücksichtigen? „Ziel ist es, dass die Drohne selbst den besten Weg berechnet. Für den Durchflug müssen Information vorliegen, welche Flugwege sicher sind und gegebenenfalls Windräder angehalten werden“, sagt Cain. Dabei soll der Eingriff in die Anlage natürlich minimal sein. Gefährliche Bereiche, wie Luftverwirbelungen hinter aktiven Windrädern, müssen vermieden werden. Hierzu hat das DLR bereits Messungen an Windkraftanlagen durchgeführt.

EnBW bringt sein Wissen als Windparkbetreiber in das Projekt ein und bearbeitet die Projektthemen mit dem Schwerpunkt Windenergie. Das DLR legt fest, unter welchen Bedingungen ein Drohnenbetrieb im Umfeld eines Windparks möglich ist. Zudem hat das DLR Erfahrung mit unbemannten Luftfahrzeugen. Die Forschungsteams experimentieren derzeit mit einer DLR-Drohne in einem Windpark an Land. Für die Offshore-Windparks arbeiten sie statt mit echten Drohnen zunächst mit Modellen und Simulationen.

Zudem planen die Projektpartner eine „Offshore Drone Challenge“ (ODC). Drohnenhersteller und -dienstleister können, ihre Produkte im Rahmen einer Ausschreibung präsentieren. Die Technologie-Akteure profitieren dabei von den Forschungsergebnissen. Erste Workshops im Rahmen des Projekts sind für den Herbst geplant. Das Projekt „Upcoming Drones Wind Farm“ wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert.

Das DLR nutzt Drohnen auch, um die Strömungsverhältnisse rund um Windparks zu untersuchen.

12.4.2022 | Quelle: DLR | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen