Freiflächen-Solaranlagen: Leitfaden weiterentwickelt

Schafe grasen auf einer Wiese, die von aufgeständeretn PV-Modulen überbaut ist.Foto: Maxsolar
Die Bedürfnisse der Natur zu beachten, zählt zu wichtigen Kriterien für den konfliktfreien Bau von Solar-Freiflächenanlagen
Um Freiflächen-Solaranlagen konfliktfrei bauen zu können, sind einige Regeln zu beachten. Der bne hat eine entsprechende Selbstverpflichtung für gute Solarparks weiterentwickelt.

Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) hat für Freiflächen-Solaranlagen seinen Leitfaden zur Selbstverpflichtung für gute Solarparks weiterentwickelt. Bereits 42 Unternehmen haben die „Gute Planung von PV-Freilandanlagen“ unterzeichnet. Damit können Solarparks einen wertvollen Beitrag zu Biodiversität und ländlicher Entwicklung über die gesetzlichen Vorgaben hinaus leisten. Die Überarbeitung legt ferner einen besonderen Fokus auf die Vereinbarkeit von Energiewende und Landwirtschaft.

„Solarparks sind die Allrounder der Energiewende. Durch massive Effizienzsteigerungen und gesunkene Kosten können sie einen Großteil der Energienachfrage decken“, sagt bne-Geschäftsführer Robert Busch. „Bei guter Planung werden sie zugleich zu wertvollen Refugien für viele bedrohte Arten. Mit dem EEG 2023 kommen bis 2030 etwa 75.000 Hektar an zusätzlichen Solarparkflächen hinzu – eine Fläche, die viereinhalb Mal so groß ist wie das „Grüne Band“ an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Um das Potenzial für Naturschutz, Kommunen und Bürger zu nutzen, kommt es jetzt aber auf eine gute Planung an. Vor diesem Hintergrund haben wir unsere Selbstverpflichtung weiterentwickelt, um startklar und leistungsfähig zu sein“, so Busch. Dabei gehe es auch um Best Practice in weiteren Bereichen, z.B. der Verbindung mit der Landwirtschaft und erstklassiger Energieerzeugung zu günstigen Kosten.

Kommunale Planungshoheit

Bereits im Herbst 2020 hat der bne die „gute Planung von PV-Freiflächenanlagen“ initiiert. Darin verpflichten sich die Unternehmen etwa, Bürger sowie lokale Naturschutz-Akteure von Beginn an umfassend zu informieren und in den Planungen zu berücksichtigen. In der Überarbeitung des Maßnahmenkatalogs bekräftigen die Unternehmen, dass die Beteiligung der Kommunen fest zur „Guten Planung“ gehört. Außerdem müsse die kommunale Planungshoheit bei Solarparks gewahrt bleiben.

„Die Branche ist bereit, deutlich mehr tun als der regulatorische Rahmen vorgibt. Das kommt an“, so Busch. Mit der Vorab-Veröffentlichung der „Guten Planung von PV-Freilandanlagen“ lädt der bne Kommunen, Naturschutz, Landwirtschaft und weitere Stakeholder dazu ein, Feedback zu den Anforderungen an gute Solarparks zu geben. Die endgültige Überarbeitung ist für den Herbst 2022 vorgesehen und wird an das EEG 2023 angepasst.

Einen besonderen Akzent legt die Überarbeitung auf die Landwirtschaft. Schließlich werden Solarparks zunehmend auf landwirtschaftlichen Flächen geplant. Der bne wolle dazu beitragen, PV-Freiflächenanlagen als Teil der Landwirtschaft einzuordnen. „Dadurch würden sich viele Fragestellungen erheblich vereinfachen, etwa bei Hofübergaben oder bei der Flächenbewirtschaftung von Solarparkflächen“, so Busch. „Für Landwirtschaftsbetriebe können Solarparks zusätzliche und langfristig planbare Einnahmen bedeuten, was angesichts von zunehmender Trockenheit und Extremwetter besonders wichtig ist und Existenzen sichert.“ 

27.4.2022 | Quelle: bne | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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