Lichtblick: 500 Millionen Euro für Solar- und Windparks

Portrait von Constantin Eis, CEO von LichtblickFoto: Lichtblick
Constantin Eis, CEO von Lichtblick
Der Hamburger Ökostromerzeuger will gemeinsam mit der Mutter Eneco bis 2026 eine halbe Milliarde Euro in neue Wind- und Solarparks in Deutschland investieren. So will er sich zum Energieversorger wandeln.

Das Öko-Energieunternehmen Lichtblick will bis 2026 500 Millionen Euro für Solar- und Windparks in Deutschland ausgeben. Wie das Unternehmen anlässlich der Bilanzvorlage mitteilte, wandelt es sich damit vom Ökostromanbieter zum Energieerzeuger.

Ein Fokus liegt dabei auf der grünen Stromproduktion. „Wir investieren in den kommenden fünf Jahren gemeinsam mit unserem Mutterkonzern Eneco 500 Millionen Euro in deutsche Wind- und Solarparks“, kündigt Geschäftsführer Vertrieb, Constantin Eis, an. Die ersten Solarparks sollen 2022 ans Netz gehen. Bis 2026 will das Unternehmen Anlagen mit einer Kapazität von bis zu einem Gigawatt Kapazität in Deutschland betreiben.

Der Ökostrom-Pionier will ferner seine Wertschöpfung in den kommenden Jahren deutlich ausweiten. „Wir entwickeln LichtBlick vom Energiehändler zu einem vertikal integrierten Energieunternehmen. Bis 2026 wollen wir 45 Prozent unseres Gewinnes in neuen Geschäftsfeldern erzielen“, so Eis.

Neben eigenen Kraftwerken spielen in der Grünstromstrategie von LichtBlick auch Power Purchase Agreements (PPAs) eine wichtige Rolle. Aktuell kauft das Unternehmen PPA-Strom aus 116 Wind- und 8 Solarparks. „Unser PPA-Geschäft hat sich erfreulich entwickelt, Projektierer und Betreiber liefern ihren Strom gern an uns, auch weil wir ein glaubwürdiger Partner für die Grünstromvermarktung sind“, so COO Dr. Enno Wolf.

Virtuelles Kraftwerk

Im neuen Geschäftsfeld „Energy as a Service“ liefert, installiert und vernetzt Lichtblick Immobilienbesitzer*innen alle Technologien aus einer Hand. Das Angebot für sogenannte Prosumer*innen umfasst zudem Solar, Speicher, Mobilitätslösungen, Ökostrom und Energiedienstleistungen. In Zukunft kommen noch Wärmepumpen hinzu. LichtBlick will ferner bis 2026 rund 25.000 Ein- und Zweifamilienhäuser zu einem virtuellen Kraftwerk vernetzen, das lokal die Energie- und CO2-Bilanz optimiert und überschüssigen Strom an der Börse vermarktet. Zudem will LichtBlick bis dahin an mindestens 60.000 E-Mobilist*innen Fahrstrom verkaufen.

Steigende Strom- und Gaspreise

Haushalte müssen sich laut LichtBlick auf weiter steigende Strom- und Gaskosten einstellen. „Die Beschaffungspreise für Strom und Gas haben sich auf einem hohen Niveau eingependelt. Bei vielen Verbraucher*innen werden diese Mehrkosten erst ab 2023 in vollem Umfang ankommen“, so Dr. Wolf. Insbesondere beim Gas erwartet LichtBlick bei allen Versorgern nie dagewesene Kostensteigerungen.

Verbraucher*innen sollten schon heute ihre Abschläge erhöhen und Rücklagen bilden, um später nicht von hohen Nachzahlungen überrascht zu werden. „Vor allem die Politik ist hier gefragt. Energiearmut wird ab 2023 ein großes Thema. Deshalb ist eine zielgenaue Förderung für einkommensschwache Haushalte besonders wichtig“, fordert Dr. Wolf.

LichtBlick zog zudem eine positive Bilanz des Geschäftsjahres 2021. Nach dem starken Wachstumsschub im Jahr 2020 konnte das Unternehmen sein Geschäft konsolidieren. Der Umsatz stieg leicht auf 1,14 Milliarden Euro (2020: 1,11). Dazu kam, dass die Zahl der Energieverträge mit Haushalten und Unternehmen mit rund einer Million stabil blieb. Der Gewinn vor Steuern und Abgaben (EBITDA) lag bei 60 Millionen Euro (2020: 47 Mio).

05.05.2022 | Quelle: Lichtblick | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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