Vattenfall erwägt Verkauf von Berliner Fernwärme

Der Schwedische Energiekonzern Vattenfall sucht eine Lösung für die Berliner Fernwärme. Wie das Unternehmen mitteilte, zählt dazu auch ein möglicher Verkauf. Das Unternehmen spricht von einer Neubewertung. Diese Neubewertung beinhalte die Frage, ob Vattenfall Eigentümer des Berliner Wärmegeschäfts bleibt oder es vollständig veräußert.
„Sollten wir zum Schluss kommen, das Berliner Wärmegeschäft zu behalten, werden wir unsere CO2-Emissionen erheblich reduzieren“, kündigte Vattenfall-Präsidentin Anna Borg an. „Unser Plan zur Dekarbonisierung der Berliner Wärme ist solide, schafft Werte und Sicherheit für die Zukunft.“
„Im Falle eines Verkaufs würden wir nur an einen Eigentümer veräußern, der die Transformation des Unternehmens zuverlässig fortsetzt“, so Borg weiter. „Durch einen Verkauf könnten wir finanzielle und personelle Kapazitäten und Ressourcen freisetzen, um uns auf unser weiteres Portfolio zu konzentrieren.“
Leiterin Wärme verlässt Unternehmen
Im Rahmen der strategischen Neubewertung kommt es auch zu Veränderungen in der Konzernleitung. So wird Ulrika Jardfelt, die Leiterin des länderübergreifenden Geschäftsbereichs Wärme (Business Area Heat), Vattenfall verlassen.
Derweil werden Forderungen aus der Zivilgesellschaft laut, im Falle eines Verkaufs die Wärme in die öffentliche Hand zu nehmen. Vattenfalls Wärmegeschäft in Berlin beschäftigt rund 1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und versorgt rund 1,3 Millionen Wohneinheiten mit Warmwasser und Wärme. Vattenfall besitzt und betreibt in Berlin 10 Heiz- und Heizkraftwerke sowie 80 Klein-BHKW und verschiedene andere Anlagen. Das Wärmenetz hat eine Gesamtlänge von ca. 2.000 km.
Auch in Hamburg hat sich Vattenfall von der Fernwärmeversorgung zurückgezogen – nicht ganz freiwillig. Denn in der Hansestadt hatte ein Volksentscheid den Senat ermächtigt, das Fernwärmenetz zurückzuerwerben.
05.05.2022 | Quelle: Vattenfall | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH