Feinstaub aus Holzenergie: Fachverband diskutiert mit UBA-Präsident

Zu sehen ist eine Hand, die Hackschnitzel in den Händen hält. Die VDI-Richtlinie 3464 Blatt 2 beschreibt Maßnahmen zur korrekten Lagerung von HolzhackschnitzelnFoto: Juergen Wiesler / stock.adobe.com
Das Umweltbundesamt hatte mit seiner kritischen Positionierung zur Holzenergie für Protest bei den Branchenverbänden gesorgt. Nun nähern sich die Seiten wieder an.

Das Umweltbundesamt (UBA) hatte empfohlen, auf das Heizen mit Holz zu verzichten um so die Luftverschmutzung zu reduzieren. Darauf hatten sich neun Verbände aus Forst-, Holz- und Energiewirtschaft schriftlich an den UBA-Präsidenten Dirk Messner gewendet. Sie kritisierten, dass das UBA die Holzenergie pauschal für hohe Feinstaub-Emissionen verantwortlich mache.

Anlass für das Gespräch war die Empfehlung des UBA, aus Gründen der Luftreinhaltung nicht mit Holz zu heizen, und das darauffolgende gemeinsame Schreiben der Verbände an den Präsidenten des UBA. „Eine Verdreifachung des Anteils erneuerbarer Wärme bis 2030 wird ohne substanziellen Beitrag der Holzenergie schlicht nicht möglich sein“, sagt Bernd Heinrich, Vorstand im Fachverband Holzenergie (FVH). Moderne Holzenergie sei unverzichtbar für die Klimaziele und wichtig für die Waldbewirtschaftung. Moderne und effiziente Feuerungsanlagen würden die Feinstaubemissionen drastisch reduzieren. Daher sei die pauschale Kritik an der Holzenergie weder sachgerecht noch zielführend. Sie bringen stattdessen eine ganze Branche unnötig in Misskredit. Die Feinstaubdaten des UBA würden seit Jahren einen Abwärtstrend zeigen. Dieser werde sich durch Nachrüst- und Austauschpflichten von alten Öfen und Kesseln noch fortsetzen.

Konstruktiver Dialog von Holzenergie-Branche und UBA soll weitergehen

An dem Termin nahmen Vertreter des Fachverbands Holzenergie (FVH) im Bundesverband Bioenergie (BBE), der AGDW – Die Waldeigentümer, des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE), des Deutschen Energieholz- und Pelletverbandes (DEPV), des Deutschen Säge- und Holzindustrie Bundesverbandes (DeSH), der Familienbetriebe Land und Forst, des Industrieverbandes Haus-, Heiz und Küchentechnik (HKI), der Initiative Holzwärme sowie des Verbandes der Holzwerkstoffindustrie (VHI) teil.

Laut den Verbänden gebe es mit dem UBA Übereinstimmung, dass man die Holzenergie in Bezug auf Feinstaub differenzierter betrachten müsse. Beide Seiten wollen den Austausch fortsetzen.

Zudem muss das UBA anerkennen, dass moderne Holzheizkessel, Heizzentralen für Wärmenetze oder Prozesswärmeanlagen nicht mit alten Holzöfen über einen Kamm geschert werden können. Ich habe den Präsidenten des UBA deshalb zum diesjährigen Fachkongress Holzenergie am 8. und 9. November in Würzburg eingeladen. Ich hoffe, dass er die Einladung für die Diskussionsrunde am 8. November annimmt, um sich dann auch vor Ort von der Vielfalt, Leistungsfähigkeit und Innovationskraft der Branche überzeugen zu können.“

Die Bioenergie kämpft derzeit an mehreren Stellen mit neuen Vorschriften. Auch bei der Altholzfeuerung soll es strengere Grenzwerte geben.

02.06.2022 | Quelle: Fachverband Holzenergie | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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