SMA will Kapazität für Produktion bis 2024 verdoppeln

Grafik zeigt die künftige Produktion von SMA, in der Wechselrichter und andere Elektronik für die Energiewende gefertigt werden sollenGrafik: SMA
So soll die neue Fabrik von SMA in Niestetal 2024 aussehen. Der Auftrag für das Gebäude ist bereits erteilt.
Nach dem negativen Betriebsergebnis 2021 macht SMA nun einen großen Schritt nach vorn und kündigt einen starken Ausbau der Kapazität an.

Der Wechselrichter-Hersteller SMA Technology AG will die Kapazität seiner Produktion in Niestetal bei Kassel bis 2024 auf 40 GW ausbauen. Heute liegt die Produktionskapazität bei 21 GW. Der Ausbau soll noch Ende 2022 starten.

Für den Ausbau der Produktion bei SMA in Niestetal spielen zwei Faktoren eine Rolle. Zum Einen will das Unternehmen vom erwarteten Wachstum der erneuerbaren Energien profitieren. In der neuen Fabrik will SMA vor allem Systeme für Großanlagen herstellen. Zum anderen wolle man den Standort Deutschland stärken, heißt es in der Pressemitteilung von SMA. In der Gigawatt-Fertigung sollen mehr als 200 neue Arbeitsplätze entstehen.

Ausbau der Produktion umfasst mehr als Wechselrichter

„Wir haben uns strategisch in allen relevanten Geschäftsfeldern der zukünftigen Energieversorgung positioniert“, sagt Vorstandssprecher Jürgen Reinert. Das Unternehmen fertigt nicht nur Wechselrichter für Photovoltaik-Anlagen und Batteriesysteme, sondern zum Beispiel auch Speichersysteme, Wallboxen und Gleichrichter für Elektrolyse-Anlagen.

„Mit dem Bau der neuen Fabrik sichern wir Lieferketten ab und gewinnen größere Unabhängigkeit von sich wandelnden Handelsbedingungen“, sagt Reinert. Schwierigkeiten mit der Lieferung von Chips hatten SMA im Jahr 2021 ein negatives Betriebsergebnis beschert. Im ersten Quartal 2022 war das Konzernergebnis mit 3 Millionen Euro wieder positiv, allerdings noch deutlich geringer als im Vorjahr.

Auch die Kundennähe sieht SMA gerade im Großanlagengeschäft als wichtigen Faktor. Insbesondere in den Kernmärkten Europa und USA will das Unternehmen damit die Reputation seiner Marke hochhalten. „Zusätzlich erhöhen wir mit der Erweiterung unsere Flexibilität. Wir können unsere Kapazitäten jederzeit weiter ausbauen und minimieren Risiken, Abhängigkeiten und Kosten gleichermaßen“, so Reinert.

Die neue Fabrik leiste einen wichtigen Beitrag, um Innovationen aus Deutschland für den Weltmarkt zur Verfügung zu stellen. Zudem soll sie die Wertschöpfung am Hauptstandort in Deutschland steigern: „Die globale Energiewende wird nur mit innovativen und nachhaltigen Produkten gelingen. Es ist deshalb von enormer Bedeutung, den Industrie-Standort Deutschland mit Investitionen und Innovationen zu stärken und von hier aus die internationalen Wachstumsmärkte zu bedienen“, sagt Reinert.

Für den Neubau wird SMA ein Teil eines „Vorratsgrundstücks“ in der Nähe des Hauptsitzes an eine Projektierungsfirma veräußern. Diese plant die Produktionshalle nach den Vorgaben des Unternehmens. Ein langfristiger Mietvertrag für die Fabrik wurde bereits unterzeichnet. Auch die Möglichkeit der Skalierung sei eingeplant, um auf weiteres Marktwachstum vorbereitet zu sein. Das Projekt werde zudem nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) umgesetzt. Das Zertifizierungssystem der DGNB gelte weltweit als das fortschrittlichste System für nachhaltiges Bauen und sei ein „Global Benchmark for Sustainability“.

03.06.2022 | Quelle: SMA | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen