24 Millionen Euro für Redox-Flow-Technologien von Voltstorage

Vier Menschen auf Holzstufen - das Management-Team von Voltstorage will Redox-Flow-Batterien marktreif machenFoto: Voltstorage
Mit dem Geld von Cummins will das Voltstorage-Management nun Personal aufstocken und die Redox-Flow-Technologie skalieren. Von links: Felix Kiefl (CPO & Co-Founder), Jakob Bitner (CEO & Co-Founder), Michael Peither (CTO & Co-Founder), Verena Graf (COO)
Das Münchner Batterie-Start-up Voltstorage erhält 24 Millionen Euro für die Weiterentwicklung seiner Redox-Flow-Batterien vom US-amerikanischen Energietechnik-Unternehmen Cummins. Diese „Serie C“-Finanzierung soll helfen, die Redox-Flow-Batterien zu skalieren und das Unternehmen auszubauen.

Voltstorage arbeitet an Redox-Flow-Batterien auf Basis von Vanadium und von Eisen. Die Vanadium-Redox-Flow-Batterien für Gewerbe und Landwirtschaftsbetriebe sollen nun skaliert werden. Auf der Homepage kündigt Voltstorage an, dass diese Technologie ab 2023 kommerziell erhältlich sein soll.

Bei den Eisen-Redox-Flow-Batterien geht es hingegen noch um die Produktentwicklung. Diese sollen künftig Energie aus Wind- und Solarparks für längere Zeit (10 bis 100 Stunden), mit geringem Ressourceneinsatz und zu geringen Kosten speichern können. Das soll helfen, diese fluktuierenden Energiequellen grundlastfähig zu machen. Den Wirkungsgrad beziffert Voltstorage mit mehr als 70 Prozent. Die Lebensdauer soll bei mehr als 20 Jahren und über 10.000 Ladezyklen liegen.

Bei beiden Vorhaben soll das Geld von Cummins weiterhelfen. Das Team von Voltstorage soll in nächster Zeit deutlich wachsen. Der neue Investor Cummins ist laut Voltstorage zudem ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich Energietechnik mit großer Expertise und Netzwerk.

Jakob Bitner, Michael Peither und Felix Kiefl haben Voltstorage 2016 in München gegründet. In den vergangenen fünf Jahren hat das Unternehmen Geld von den Investoren Korys, EIT InnoEnergy, Bayern Kapital, SOSV, Energie 360° sowie Business Angels rund um Matthias Willenbacher eingesammelt.

Redox-Flow-Batterien kommen ohne seltene Ressourcen aus

Das Herzstück beider Technologien ist das Redox-Flow-Batteriesystem, welches aus zwei durch eine Membran voneinander getrennten Batteriehalbzellen besteht. Eine Elektrolytflüssigkeit fließt in zwei getrennte Kreisläufen durch diese Halbzellen. Beim Laden und Entladen fließen Ionen zwischen den beiden Halbzellen hin und her, sodass ein Strom entsteht.

Ein Vorteil der Redox-Flow-Batterien ist, dass sie ohne seltene Materialien auskommen. Je nachdem, mit welchem Material der Elektrolyt angereichert wird, unterscheidet man zwischen Eisen- und Vanadium-Redox-Flow-Battieren. Die Vanadium-Redox-Flow-Batterie geht auf eine Entwicklung der der US-Raumfahrtbehörde NASA aus den 1970er Jahren zurück. Voltstorage hat diese Technologie nun weiterentwickelt. Die Eisen-Redox-Flow-Batterie, auch Eisen-Salz-Batterie genannt, soll die Rohstoffkosten noch weiter senken, indem sie auf einen in großen Mengen verfügbaren Rohstoff setzt. An ihr arbeitete Voltstorage bisher in einem Forschungsprojekt.

28.7.2022 | Quelle: Voltstorage | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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