Hohe Energiekosten forcieren Interesse an Photovoltaik und Wärmepumpe

Grünes Balkendiagramm zeigt Antwort auf die Frage, wie wichtig autarke Energieversorgung ist - gemeint sind Photovoltaik und WärmepumpeGrafik: Wegatech
Hohe Energiekosten mehren den Wunsch nach mehr Autarkie.
Mit Solarstrom und Wärmepumpen wollen sich mehr Eigenheim-Besitzende von steigenden Energiekosten unabhängig machen.

Laut einer Yougov-Umfrage im Auftrag des Energiesystem-Anbieters Wegatech ist das Thema „autarke Energieversorgung“ für mehr als 81 Prozent der Menschen mit Eigenheim „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Knapp die Hälfte der Befragten gab an, dass die hohen Energiekosten der Anlass waren, sich mit dem Thema zu befassen. Mit „autarker Energieversorgung“ bezeichnet Wegatech in diesem Kontext die Technologien Photovoltaik und Wärmepumpe, die die Energiekosten senken können – auch wenn sie in aller Regel nicht für den autarken Betrieb konzipiert sind.

Hohe Anschaffungskosten sind wichtigstes Hindernis für Photovoltaik und Wärmepumpe

In Bezug auf spezifische Technologien ist vor allem die Photovoltaik gefragt. Ein Drittel der befragten Eigenheimbesitzenden hält es für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich, in den kommenden zwei Jahren eine Photovoltaik-Anlage anzuschaffen. Für Wärmepumpen waren es „nur“ 15 Prozent. Bei denen, die sich voraussichtlich keine PV-Anlage oder Wärmepumpe kaufen werden, sind die Anschaffungskosten mit Abstand der häufigste Hinderungsgrund (Photovoltaik: 55 Prozent, Wärmepumpe: 41 Prozent). Auch bauliche Gegebenheiten sind mit 15 Prozent der Fälle ein häufiges Hindernis. Dazu gehören laut Wegatech bei der Photovoltaik denkmalgeschützte Immobilien, aber auch zu kleine Dächer. Im Fall einer Wärmepumpe sind es typischerweise eine schlechte Dämmung oder zu wenig Abstand zum Nachbargrundstück. „Mangelnde Wirtschaftlichkeit“ nennen bei der Photovoltaik 10 Prozent als Grund für ihr Zögern, bei der Wärmepumpe nur 5 Prozent. Bei den Photovoltaik-Interessierten sind fehlende Fachkräfte oder Module in 7 Prozent der Fälle ein Problem. Bei den Wärmepumpen taucht dieser Faktor in der Statistik nicht auf.  

Wegatech betont, dass im Umkehrschluss ein großer Teil der Befragten noch unentschlossen sei, was die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage (38 Prozent) oder Wärmepumpe (31 Prozent) betrifft. Dieses enorme Potenzial gelte es nun im Sinne der Energiewende zu nutzen.

Karl Dienst, CEO von Wegatech, beklagt, dass nicht mehr zutreffende Vorurteile vor allem gegenüber Wärmepumpen die Kaufentscheidung massiv beeinflussen würden. Die Anschaffungskosten von Wärmepumpen würden sich im Vergleich mit einer Gasheizung innerhalb von acht Jahren amortisieren, der Kauf einer Photovoltaik-Anlagen würden im Schnitt nach 15 Jahren. Je nach baulichen Gegebenheiten und Wünschen der Bewohner:innen lasse sich zudem für fast jedes Eigenheim ein passendes Energieversorgungspaket zusammenstellen.

Wegatech stellt ein Rechenbeispiel auf: Ein Vier-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 20.000 kWh Heizwärme spare mit einer Wärmepumpe im Schnitt knapp 1.100 Euro im Jahr gegenüber der Nutzung einer Gasheizung. Die Wärmepumpe könne dieselbe Heizleistung mit einem elektrischen Energieeinsatz von 5.000 kWh bereitstellen. Bei einem Gaspreis von 13 Cent pro kWh und einem Strompreis von 30 Cent pro kWh kommt Wegatech so auf einen effektiven Heizwärmepreis von 7,5 Cent pro kWh bei der Wärmepumpenheizung. Die Preisverhältnisse passen zu einer Auswertung des Preisvergleichsportals Verivox. Demnach ist das Heizen mit Wärmepumpen im Schnitt um 39 Prozent günstiger als mit einer Gasheizung. Selbst bei wenig effizienten Wärmepumpen gebe es demnach noch einen Preisvorteil von elf Prozent.

Einkommen entscheidend für Anschaffung von Photovoltaik und Wärmepumpen

Die Wegatech-Umfrage bestätigt auch ein weiteres Phänomen: Wer mehr Geld hat, wird sich wahrscheinlicher eine PV-Anlage oder Wärmepumpe anschaffen. Deutlich wird das anhand der Haushalte mit monatlichem Nettoeinkommen über 10.000 Euro. In dieser Einkommensklasse besitzen 42 Prozent bereits eine Photovoltaik-Anlage. Weitere 35 Prozent werden in den nächsten zwei Jahren „sehr wahrscheinlich“ eine PV-Anlage anschaffen.

Wegatech kritisiert in diesem Kontext, dass es für Photovoltaik-Anlagen keinen bundesweiten Zuschuss zu den Investitionskosten gibt. Für Wärmepumpen gibt es hingegen bis zu 45 Prozent Förderung vom Bund, wie Wegatech betont. Das Unternehmen fordert, Hausbesitzende besser über Förderprogramme zu informieren. Das könne gerade für für Eigenheimbesitzende mit geringerem Haushaltsnettoeinkommen „ein echter Gamechanger“ sein.

15.8.2022 | Quelle: Wegatech | Solarserver © Solarthemen Media GmbH

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