Daldrup: Hamburg beauftragt Bohrung für Aquiferspeicher
Die Energiewerke Hamburg (HenW) haben die Daldrup & Söhne AG mit einer Bohrung für den geplanten Aquiferspeicher beauftragt. Dieser Speicher soll mittelfristig Industriewärme in Zeiten niedriger Wärmenachfrage in der Stadt wie etwa im Sommer speichern. Wie das Geothermieunternehmen mitteilte, geht es konkret um einen Auftrag zur Erstellung eines Bohrplatzes inklusive Ausführungsplanung. Außerdem zählt die Niederbringung einer Bohrung zur Erkundung eines Speicherhorizonts sowie optional eine zweiten Bohrung dazu. Der Auftragswert liegt bei Vollabruf aller angebotenen Leistungen im oberen einstelligen Millionenbereich. Der Bohrbeginn ist für November 2022 geplant, die Bohrlänge ist je mit circa 1.600 m vorgesehen. Die erste Bohrung soll noch in diesem Jahr zur Ausführung kommen. Standort ist das Industriegebiet Tiefstack, wo bisher noch ein kleines Kohlekraftwerk im Betrieb ist. Die HenW treiben außerdem die direkte Nutzung der Geothermie voran. Darüber hatte Solarthemen-Redakteurin Eva Augsten mehrfach berichtet.
Vorstandssprecher Andereas Tönies sagt zum Bohrauftrag: „Aquiferspeicher sind ein wichtiger Baustein beim Aufbau einer klimafreundlichen Wärmeversorgung. Sie erhöhen die Flexibilität durch saisonale Speicherung von Wärmeenergie in natürlichen Speichern unter der Erde. Das Projekt Tiefstack in Hamburg wird für die sichere Versorgung der Bevölkerung und der Industrie mit Wärme ein Referenzprojekt darstellen.“
Der Auftraggeber will am Standort Tiefstack, Hamburg, einen sog. Aquiferspeicher errichten. Dieser soll als saisonaler Speicher für überflüssige, klimaneutrale Abwärme aus regionalen Industrie- und Abfallverwertungsbetrieben dienen. Die gespeicherte Wärme wird dann bei Bedarf in das Fernwärmenetz der Hamburger Energiewerke eingespeist. Der geplante Aquiferspeicher diene ferner als Demonstrationsanlage. Damit wollen die HenW die Nutzbarkeit des Hamburger Untergrunds zur Wärmespeicherung und die Speicherperformance evaluieren. Ferner gehe es um die Sammlung von ersten Betriebserfahrungen bei der Integration eines Tiefenwärmespeichers in das Fernwärmenetz. Die Vertragsparteien haben – bei nachgewiesener, ausreichender Förderrate der ersten Bohrung – ebenfalls vereinbart, eine zweite Bohrung niederzubringen. Diese soll dann zum Förderbrunnen ausgebaut werden.
Insgesamt, so Daldrup weiter, sei das Interesse von Kommunen, Stadtwerken und privaten Investoren zur Erschließung und Nutzung regional vorhandener geothermischer Energie rege. Die Daldrup & Söhne AG erwartet in den nächsten Quartalen weitere größere Bohraufträge.
26.9.2022 | Quelle: Daldrup | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH