Auftragslage im PV-Maschinenbau zieht an

Zu sehen ist eine Anlage zur Herstellung von Photovoltaik. Der VDMA Photovoltaik Produktionsmittel ist mit der Umsatzentwicklung zufrieden.Foto: Singulus Technologies
Der deutsche PV-Maschinenbau ist von Exportnachfrage abhängig.
Die Nachfrage für PV Produktionsmittel aus Deutschland ist im 2. Quartal kräftig gewachsen. Überproportional legten die Aufträge aus Europa zu.

Die Auftragslage im PV-Maschinenbau hat sich im zweiten Quartal 2022 kräftig erhöht. Das konstatiert im VDMA die Abteilung Photovoltaik Produktionsmittel. Waren die Auftragseingänge und Umsätze seit Beginn der Corona-Krise eher verhalten, verbuchten die Hersteller nun einen bemerkenswerten Umsatzanstieg von 62 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Dabei nahmen die Umsätze in Europa um den Faktor vier zu. Zum ersten Mal seit Beginn der VDMA PV Quartalsstatistik im Jahr 2008 waren die europäischen Auftragseingänge höher als die asiatischen. Die europäischen Auftragseingänge in den ersten zwei Quartalen 2022 haben den Wert der gesamten europäischen Aufträge im Jahr 2021 ebenfalls bereits um das Vierfache übertroffen. Für das dritte Quartal 2022 erwartet die Branche ferner ein Umsatzplus, was auf eine Verbesserung bei der Bewältigung der aktuellen Lieferkettenengpässe deutet.

Der deutliche Anstieg der europäischen Umsätze und die hohen Werte der europäischen Aufträge für 2022 zeigen, dass die Kapazitäten der lokalen PV-Modulproduktionen zu wachsen beginnen. Fast ein Drittel der Gesamtumsätze im zweiten Quartal entfällt auf Anlagen zur Modulherstellung. Obwohl die Aufträge im zweiten Quartal 2022 in Asien niedriger sind als in Europa, liegt Asien mit einem Anteil von 52 Prozent am Gesamtmarkt immer noch an der Spitze der Umsätze. Darüber hinaus stiegen die Umsätze in den Vereinigten Staaten von Amerika im Vergleich zum Vorquartal, wobei die Aufträge leicht rückläufig waren. Die aktuelle Exportquote der europäischen PV-Produktionsmaschinen und Anlagen liegt bei 66 Prozent.

Europas Nachfrage wächst stark

Dr. Jutta Trube, Leiterin der Fachabteilung Photovoltaik Produktionsmittel, sagt: „Der asiatische Markt war in der Vergangenheit der größte für die deutschen PV- Produktionsmaschinen und Anlagenhersteller, aber seit dem ersten Quartal 2022 haben die Aufträge in Europa zugenommen und werden voraussichtlich weiter steigen. Generell erwarten wir eine weiterhin starke Nachfrage durch das steigende Interesse verschiedener Länder an neuen lokalen PV-Produktionen.“

Dr. Peter Fath, Geschäftsführer der RCT Solutions GmbH und Vorstandsvorsitzender der Fachabteilung VDMA Photovoltaik Produktionsmittel, kommentiert: „Im zweiten Quartal sind die Auftragseingänge der PV-Produktionsmaschinen und Anlagen aus der EU gestiegen. Die Solarmaschinenbauhersteller verzeichnen trotz der nach wie vor bestehenden pandemiebedingten Lieferkettenengpässe und des Fachkräftemangels positive Umsätze. Obwohl diese Herausforderungen fortbestehen, wird weiterhin ein Anstieg der Umsätze erwartet. Die Hersteller von PV-Produktionsmaschinen und Anlagen in der EU kommen mit diesen Engpässen zurecht und trotzen diesen Unwägbarkeiten mit Erfolg. Eine Zunahme der Initiativen in Europa und der politische Wille, die PV-Produktion in der gesamten Wertschöpfungskette zu etablieren, sind eine Chance für den weiteren Einsatz von PV-Produktionsmittel in der EU. Derzeit führen Länder wie die USA und Indien sehr attraktive Initiativen ein, um die PV-Produktion anzukurbeln; das Gleiche ist in Europa erforderlich.“

13.10.2022 | Quelle: VDMA | © Solarserver / Solarthemen Media GmbH

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