Studie: Enorme Fachkräftelücke im Bereich erneuerbare Energien

Laut einer Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) am Institut der deutschen Wirtschaft ist die Fachkräftelücke bei erneuerbaren Energien derzeit schon groß.Foto: Daniel Ernst / stock.adobe.com
Kompetenzen von Frauen sollte man besser nutzen.
Mehr als 200.000 Fachkräfte fehlen heute bereits im Bereich der erneuerbaren Energien. Das betrifft viele Gewerke und Berufe wie Dachdecker:innen, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechniker:innen oder auch Elektriker:innen.

Die Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) am Institut der deutschen Wirtschaft in Köln untersucht den Fachkräftebedarf in der deutschen Solar- und Windenergiebranche. Das Ergebnis: die Beschäftigungspotenziale sind gewaltig, besonders im handwerklichen Bereich. Denn die Fachkräftelücke bei erneuerbaren Energien ist groß. „Die Studie macht vor allem deutlich, dass in der Energiewende eine große Chance liegt. Die Branchen der Erneuerbaren Energien bieten quer über alle Ausbildungsniveaus hinweg zahlreiche, sichere Arbeitsplätze in zukunftsfesten Bereichen“, sagt Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands Windenergie (BWE). „Wegen der dezentralen Strukturen der Erneuerbaren sind die Arbeitsplätze nicht nur auf die Metropolregionen konzentriert, sondern über das ganze Land verteilt. Dieses Potenzial gilt es jetzt zu heben und im Strukturwandel anderer Branchen zu nutzen.“

Besonders hoher Bedarf besteht bei allen Erneuerbaren Technologien an gut ausgebildeten Elektriker:innen. Dieser Berufsgruppe bieten sich besonders vielfältige Möglichkeiten in den Erneuerbaren Energien. Auch die Bereiche Informatik, Bauplanung, Maschinenbau und Mechatronik sind stark nachgefragt. Der durch das Kofa beschriebene Bedarf von 216.000 Fachkräften in der Solar- und Windenergiebranche unterstreicht laut BWE den Wachstumspfad, der diese Branchen von vielen anderen positiv unterscheidet.

Mehr Frauen sollen Fachkräftelücke bei erneuerbaren Energien auffüllen

Die Erkenntnis, dass man die Kompetenzen von Frauen stärker ansprechen muss, sei ebenso wie die Hinweise an die Politik nach Schaffung stabiler Rahmenbedingungen nicht neu. Bei Aus- und Weiterbildung nehme sich die Branche zudem bereits selbst in die Verantwortung. Gleiches gelte im Rahmen des Strukturwandels in den ehemaligen Kohleabbauregionen, wo sich aufbauend auf vorhandenen Kompetenzen Beschäftigungsprofile weiter entwickeln lassen. Dadurch können Menschen vor Ort eine Perspektive erhalten, wie etwa der Qualifizierungsverbund in der Lausitz für Erneuerbare Energien (QLEE) zeigen will.

„Der Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere der beiden Leistungsträger Windenergie und Photovoltaik, wird in den kommenden Jahren deutlich zunehmen. Die Bundesregierung hat hier auf Jahrzehnte hinweg ambitionierte Ziele gesetzt. Das macht die Erneuerbaren in vielerlei Hinsicht zu Zukunftsbranchen: Notwendig für den Aufbau eine unabhängigen und nachhaltigen Energieinfrastruktur, aber auch auf Jahre hinweg ein sicherer Jobgarant in allen Bereichen des starken Wertschöpfungsnetzwerkes. Aufgabe der Politik bleibt es, dazu beizutragen diese Potenziale zu entfesseln. Der ambitionierte Ausbau der Erneuerbaren Energien liefert Wertschöpfungs- und Beschäftigungschancen“, so Albers.

Die Studie des Kofa zur Fachkräftelücke bei erneuerbaren Energien ist unter dem nebenstehenden Link zu finden. Jobangebote im Bereich erneuerbare Energien bietet die Plattform EEjobs.

29.11.2022 | Quelle: BWE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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