Bund startet Beschaffung grüner Wasserstoffderivate

Synbol von Wasserstoff als Luftblase in blau-grünem WasserFoto: Alexander Limbach / stock.adobe.com
Deutschland und Europa wollen grünen Wasserstoff für zunächst 900 Millionen Euro bis Ende 2024 importieren.
Der Bund will künftig grüne Wasserstoffderivate außerhalb der EU und EFTA am Weltmarkt einkaufen. Die ersten Lieferungen sollen Ende 2024 in Europa eintreffen.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat den Vergabeprozesses zur Beschaffung grüner Wasserstoffderivate gestartet. Wie das BMWK mitteilte, geht es dabei um den Import von grünem Wasserstoff im Rahmen des Programms H2Global.

Das BMWK hatte im Dezember 2021 ein 900-Millionen-Euro- Förderinstrument „H2Global“ bewilligt. Die Idee des Projekts ist es, grüne Wasserstoff-Produkte günstig auf dem Weltmarkt einzukaufen und in der EU meistbietend zu verkaufen. Dadurch wird der globale Markthochlauf für grünen Wasserstoff unterstützt. Den Wasserstoffexporteuren wird durch langfristige Abnahmeverträge Sicherheit für ihre Investitionsentscheidungen und den Abnehmern der Zugang zu grünen Derivaten ermöglicht.

Bundesminister Robert Habeck: „Wir wollen Deutschland und Europa zum Leitmarkt für grünen Wasserstoff machen. Deshalb geben wir heute den Startschuss für eine erste Ausschreibung zum Import von grünem Wasserstoff über 900 Mio. Euro.“

Dazu werden über ein wettbewerbliches Verfahren von einem Intermediär, der HINTCO, Wasserstoffderivate zum geringstmöglichen Preis mit 10-Jahres-Verträgen eingekauft. Die großvolumigen Ankaufsverträge reizen die Investition in Erneuerbare Energien und die Produktion von wasserstoffbasiertem Ammoniak, Methanol und Sustainable Aviation Fuels (e-SAF) an. Die Produktion muss dabei außerhalb der EU und EFTA-Staaten stattfinden. Die Preise für die Importe werden im Rahmen eines transparenten, wettbewerbsbasierten internationalen Bieterverfahrens ermittelt.

Die ersten Lieferungen dieser nachhaltigen Wasserstoffderivate nach Deutschland und Europa sind für Ende 2024 geplant. Der H2Global Vergabeprozesses ist das erste globale Bieterverfahren zum Ankauf von Wasserstoff bzw. dessen Derivaten. Damit wird erstmals weltweit der Marktpreis für grünen Wasserstoff bzw. seiner handelbaren Derivate abgebildet.

Im Rahmen des Bundeshaushalts 2023 plant die Bunderegierung weitere 3,5 Mrd. EUR für neue Bieterrunden mit Laufzeiten bis zum Jahr 2036 zur Verfügung zu stellen. Im Koalitionsvertrag und Klimaschutzsofortprogramm ist zudem das Ziel vereinbart worden, H2Global als europäisches Instrument zu etablieren. Gleichzeitig ist das Instrument schon jetzt für andere europäische Staaten geöffnet.

8.12.2022 | Quelle: BMWK | © Solarserver / Solarthemen Media GmbH

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