Naturstrom baut Mieterstrom-Photovoltaik-Anlage in Straubing

Wohnanlage mit Mieterstrom PhotovoltaikGrafik: Wohnen am Antoniusberg GmbH & Co.KG.
So soll die Wohnanlage mit dem Mieterstrom-Projekt in Straubing aussehen.
Der Öko-Energieversorger Naturstrom hat im niederbayrischen Straubing ein neues Mieterstrom-Projekt umgesetzt. Künftig liefern vier Photovoltaik-Anlagen den Bewohner:innen des Gebäudekomplexes Am Antoniusberg Solarstrom direkt vom Dach.

Die vier von Naturstrom betriebenen Mieterstrom-Photovoltaik-Anlagen haben eine Gesamtleistung von 99,5 kW. Im Jahr sollen sie insgesamt etwa 94.000 kWh Solarstrom erzeugen, von denen rund 60 Prozent direkt in den vier Gebäuden verbraucht werden.

„Mieterstrom lässt auch Bewohner:innen von Mehrfamilienhäusern endlich an der Energiewende teilhaben und von ihr profitieren“, sagt Sarah Debor, Leiterin des Geschäftsfelds Urbanes Wohnen und Gewerbe bei Naturstrom. „In Zeiten fossiler Energiekrisen kann eine Versorgung mit Solarstrom direkt vom Dach die Folgen stark schwankender Preise auf den Energiemärkten abschwächen und Verbraucher:innen entlasten. Mieterstrom ist daher für Immobilienentwickler und Vermietende bei der Ansprache potenzieller und bestehender Mieter:innen ein Pluspunkt, der wichtiger wird.“

Der Mieterstromtarif „direktstrom Antoniusberg“ steht exklusiv den Bewohner:innen von 90 Wohneinheiten in den vier mit Photovoltaik ausgestatteten Gebäuden zur Verfügung und ist ein Mix aus dem lokalen Sonnenstrom und Ökostrom aus dem Netz.

Photovoltaik für neue Wohngebäude in Bayern keine Pflicht

Die Wohnanlage nahe des Straubinger Stadtzentrums umfasst insgesamt neun Gebäude mit 156 barrierefreien Wohnungen. Die nachhaltige Vor-Ort-Stromversorgung durch Mieterstrom war dem Bauherrn und Investor Hans Holzmüller beim Wohnquartier in Straubing wichtig. Neben dem Klimaschutz gehe es dabei auch darum, bezahlbaren und allen Menschen zugänglichen Wohnraum zu schaffen.

Vorgeschrieben sind für das Gebäude weder Photovoltaik-Anlagen noch Mieterstrom. Bayern führt 2023 zwar eine Solarpflicht für neue Gebäude ein, allerdings gilt diese für Industrie- und Gewerbebauten. In anderen Bundesländern gilt die Solarpflicht hingegen auch für Wohngebäude.

Doch trotz der Vorteile für die Bewohner:innen und des hohen Potenzials auf Wohn- und Bürogebäuden stockt der Mieterstrom-Ausbau in Deutschland. Den Reformankündigungen der Ampel im Koalitionsvertrag müssten daher Maßnahmen zur Entbürokratisierung von Mieterstrom folgen, fordert Naturstrom.  

Auch das Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung IÖW hat sich mit dem Thema befasst und festgestellt, dass Mieterstrom in Berlin wegen der schwierigen Randbedingungen oft nicht wirtschaftlich ist.

3.1.2023 | Quelle: Naturstrom | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen