Fachkräfte-Mangel: Liegt´s am Gehalt?

Zu sehen ist ein Mensch mit Geldscheinen vor einer Photovoltaik-Anlage, wie sie eine Energie-Genossenschaft betreiben kann.Foto: sima / stock.adobe.com
Der Fachkräftemangel ist eine der größten Hürden für die Energiewende. Die auf Elektronik und Anlagenmechanik spezialisierte Jobplattform Powerus legt nahe, dass mehr Geld helfen könnte.

Laut einer Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) fehlten in 190 Berufen, die für den Ausbau der Wind- und Solarenergie relevant sind, bereits 2021/2022 im Schnitt mehr als 216.000 Fachkräfte. Ein Großteil fehle bei Elektrik beziehungsweise Elektronik, zum Beispiel für den Anschluss von Wechselrichtern an das Stromnetz oder die Wartung und Instandhaltung von Solarparks. Der schnellere Ausbau der erneuerbaren Energien, der Elektromobilität und des Wärmepumpen-Sektors werden den Fachkräftemangel voraussichtlich noch verschärfen.

Ein Gehaltsreport der spezialisierten Jobplattform Powerus legt nahe, dass das Gehalt ein Kernproblem beim Fachkräfte-Mangel sein könnte. Mit im Schnitt 3.260 Euro würden Elektroniker weit unter dem deutschen Durchschnittsgehalt von 4.100 Euro liegen. Der Median-Wert (also der in der Mitte liegende Wert) des Brutto-Monatsgehalts liegt in Deutschland laut der Jobbörse Stepstone bei 3.670 Euro. Einen Vergleich mit anderen Ausbildungsberufen, z.B. im SHK-Handwerk oder in der Pflege, enthält der Report nicht.

Am meisten verdienen Elektroniker laut dem Gehaltsreport von Powerus in Baden-Württemberg (3.764 Euro). Schlusslicht sei Thüringen (2.749 Euro). Mit der Berufserfahrung steige das Gehalt von rund 2.700 Euro (0 bis 2 Jahre) auf bis zu 3.900 Euro (mehr als 20 Jahre).

Betriebe können mit Firmenwagen Fachkräfte locken

Der Report wertete auch aus, was den Elektroniker:innen bei der Wahl eines Betriebes wichtig sei. Bei den Altersgruppen unter 34 Jahren stand dabei ein „überdurchschnittliches Gehalt“ an erster Stelle. Auch ein Dienstwagen, der mit nach Hause genommen werden darf, steht hoch im Kurs. Ab Mitte 40 spiele Geld dann kaum noch eine Rolle – das Gehalt fällt in diesem Alter allerdings auch deutlich höher aus. Wichtig sei den Älteren vor allem eine gute Einarbeitung, und ebenfalls die Nutzung des Firmenwagens nach der Arbeit.

Die Kofa-Studie zum Fachkräfte-Mangel geht auf das Thema Gehalt nicht ein. Sie rät Unternehmen unter anderem zu frühem Engagement in der Berufsorientierung, flexiblen Arbeitsbedingungen und dazu, gezielt mehr Frauen anzusprechen.

10.02.2023 | Quelle: Powerus | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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