ÜZ Mainfranken plant Großspeicher für Grünstrom

Zehn Personen vor einem Bauzaun, einem Kran an einer Landstraße.Foto: StMWi/E. Neureuther
Bayern Energieminister Aiwanger (Mitte) besuchte die ÜZ Mainfranken.
Die Energiegenossenschaft ÜZ Mainfranken will mit einem innovativen Speicher Grünstrom aus der Region speichern und die Netze entlasten.

Die Energiegenossenschaft ÜZ Mainfranken will einen innovativen Großspeicher für grünen Strom bauen. Das Vorhaben soll an einem Umspannwerk im Ort Brünnstadt zur Realisierung kommen. Das teilten die Energiegenossen aus Lülsfeld im Landkreis Schweinfurt mit. Hintergrund ist, dass Energiegenossenschaft ÜZ 125.000 Menschen in der Region Main-Steigerwald mit Strom versorgt, der unter anderem aus Wasserkraft, Biomasse, Sonnenenergie und Windkraft stammt.

Da die Energiegenossen bilanziell mehr grüner Strom erzeugen als ihre Kunden verbrauchen, hat die ÜZ ein neues Schalthaus in Brünnstadt in Planung sowie das Pilotprojekt des Großspeichers. Die ÜZ Mainfranken befinde sich dazu in Kontakt mit dem Technologieunternehmen CMBlu Energy aus Alzenau, das Organic Solid Flow-Energiespeicher entwickelt. Der Speicher fülle sich, wenn erneuerbarer Strom im Überfluss vorhanden sei. Die Nutzung der gespeicherten Reserven erfolge bei Bedarf und anstatt Strom aus dem vorgelagerten Netz zu nutzen. Die ÜZ Mainfranken entwickele sich dadurch zu einem Reallabor für die Energiewende. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der Technischen Hochschule in Schweinfurt.

Modellcharakter für Bayern

Auch Landeswirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger äußerte sich anlässlich eines Besuchs in Unterfranken. „Die Energiewende findet auf dem Land statt. Dies stellt vor allem ländliche Versorger vor besondere Herausforderungen.“ Solche Vorreiterprojekte wie das der ÜZ Mainfranken seien wichtig, um die Klimaschutzziele in Bayern erreichen zu können“, erklärte er.

Vor allem Speicher seien ein wichtiger Baustein. „Wir brauchen deutschlandweit viel mehr Speicherkapazität und dies technologieoffen. Der grüne Strom soll in Batterien fließen, in Wasserstoff umgewandelt oder in Pumpspeicherkraftwerken verwendet werden – alles ist besser als Wind- und PV-Anlagen bei Überproduktion für viel Geld abzuregeln. Was hier in Lülsfeld gebaut wird, wollen wir auch in vielen anderen Regionen Bayerns umsetzen, wenn es sich bewährt. Ansonsten wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien massiv abgebremst, weil der Ausbau der Netze zu langsam vorangeht und außerdem nicht das Problem löst, Stromüberschuss und in die Zeitfenster zu schieben, wo wenig Strom erzeugt, aber viel gebraucht wird“.

Staatssekretärin Anna Stolz ergänzt: „Die ÜZ Mainfranken ist ein Paradebeispiel für die regionale, bürgernahe und dezentrale Energieversorgung. Nur so können wir die Energiesicherheit im gesamten Freistaat sichern.“

20.2.2023 | Quelle: Energieministerium Bayern | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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