Energiewirtschaftsverband EIC: 66 GW neue Erneuerbare-Energien-Leistung weltweit

buntes Balkendiagramm zeigt Verteilung der Offshore-Windenergie Zubaus nach Ländern pro JahrGrafik: EIC
Der Ausbau der Offshore-Windenergie geht in den verschiedenen Ländern sehr wechselhaft voran.
Der Energiehandelsverband Energy Industries Council EIC hat eine globale Übersicht von Energieerzeugungsanlagen erstellt. Demnach wurden 2022 weltweit 66 GW an Erneuerbaren Energien installiert.

Der „Global Opex Insight Report“ umfasst Großprojekte, die im Laufe des Jahres 2022 in den verschiedenen Energie-Sektoren in Auftrag gegeben wurden. Dazu gehören Offshore- und Onshore-Windkraft, Solarenergie, Energie aus Abfällen, Biomasse, Kernkraft, Wasserkraftwerke, Wasserstoff, Energiespeicherung, vorgelagerte Feldentwicklungen, Pipelines, Terminals, LNG, Biokraftstoffe und Petrochemie. In Summe enthält die Datenbank laut IEC mehr als 40.000 Projekte in 130 Ländern. Dabei fehlen Russland, China und Nordkorea. Für das Jahr 2022 erfasste EIC weltweit 335 neue Projekte, die auf „erneuerbare und saubere“ Energien setzen.

  • 128 neue Onshore-Windparks mit 22 GW
  • 6 neue Offshore-Windparks mit 3,7 GW
  • 159 neue Solarprojekte mit 25,7 GW
  • 10 neue Müllkraftwerke mit 200 MW
  • 17 neue Biomasse-Kraftwerke mit 980 MW
  • 15 neue Wasserkraftwerke mit 13,8 GW

Hinzu kommen 65 neue, in der Zusammenfassung nicht näher qualifizierte, fossile Kraftwerke mit 46,6 GW, die unter anderem Gas- und Kohlekraftwerke einschließen. Für Energiespeicher zählt der Bericht 43 neue Projekte weltweit, mehr als die Hälfte davon in den USA. Das „bemerkenswerteste“ Projekt sei ein 350 MW Batteriespeicher in Kalifornien. Wasserstoff-Projekte sind laut dem Report noch klein.

Frankreich, Italien, Japan, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten waren laut EIC die weltweit führenden Länder bei den in diesem Jahr in Betrieb genommenen Erneuerbare-Energien-Projekten. Die fossilen Kraftwerke machen im Bestand weiterhin den Löwenanteil aus. Ihr Neubau ist jedoch deutlich zurückgegangen. Im Jahr 2018 wurden laut EIC noch 80 GW neue fossile Kraftwerke gebaut.

Ausbau erneuerbarer Energien geht schnell – und trotzdem zu langsam

Doch um bis 2050 die globalen Emissionen auf Null zu reduzieren, müsse sich die Projektumsetzung beschleunigen, heißt es in der Pressemitteilung. „Obwohl es eine vielversprechende Pipeline an sauberen Energieprojekten gibt, wie die EIC-eigenen Daten zeigen, verfügt die globale Lieferkette möglicherweise nicht über die Kapazitäten oder Fähigkeiten, die erforderlich sind, um diese Projekte zu realisieren und unsere Klimaziele zu erreichen“, sagt Neil Golding, Head of Market Intelligence beim EIC.

Das zeige sich am Beispiel der schwimmenden Offshore-Windkraftanlagen. Den Daten von EIC zufolge sei bis 2035 eine Leistung von 140 MW geplant. Um dies zu erreichen, müssten jedoch zunächst Kapazitäten für die Herstellung von Turbinen und Leitungen geschaffen werden. Auch die Projektumsetzung müsse beschleunigt werden. In anderen Sektoren sehe es ähnlich aus.

Um die Lücke zu schließen, sei ein kreativer Mix aus politischen Maßnahmen nötig, die bei Finanzierung, Forschung und Entwicklung, Produktion von Anlagen und Projektumsetzung helfen.

Die Zusammenfassung des Berichts (kostenfrei) und der vollständige Bericht (kostenpflichtig) sind hier erhältlich.

Auch die International Renewable Energy Association (Irena) stellte in ihrem Bericht von 2022 einen schnell wachsenden Ausbau der erneuerbaren Energien fest und kam zu dem Schluss, dass dieser noch viel zu langsam sei.

Der 1948 gegründete Verband EIC hat nach eigenen Angaben mehr als 800 Mitglieder aus allen Energiesektoren. Er hat seinen Hauptsitz in London und Büros in Dubai, Houston, Kuala Lumpur und Rio de Janeiro. Er stellt für seine Mitglieder unter anderem weltweite Datenbanken für in Entwicklung befindliche Energieprojekte und Betriebsanlagen zusammen.

03.03.2023 | Quelle: EIC | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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