SFC Energy will Brennstoffzellen in Indien fertigen

Gebäude in Abendsonne mit Schriftzug SFC - Sitz des Brennstoffzellen-HerstellersFoto: SFC
SFC-Stammsitz
Die SFC Energy AG hat mit ihrem langjährigen indischen Partner FCTec eine Kooperation für den Aufbau einer neuen Fabrik für Wasserstoff- und Methanol-Brennstoffzellen sowie bei der weiteren Marktentwicklung in Indien geschlossen.

Die Unternehmensvertreter unterzeichneten die Vereinbarung im Rahmen des Treffens von Bundeskanzler Olaf Scholz und Premierminister Narendra Modi in Neu Delhi. Laut SFC Energy erfüllt die Kooperation zur Brennstoffellen-Fertigung die strategischen Rahmenbedingungen der von Premierminister Modi initiierten „National Green Hydrogen Mission“ für Indien.

SFC Energy ist laut eigenen Angaben führender Anbieter von Methanol- und Wasserstoff-Brennstoffzellen für stationäre und mobile Hybrid-Anwendungen. Seit 2016 ist das Unternehmen in Indien aktiv. „Für uns verfügt Indien über ein enormes Wachstumspotenzial und ist deshalb von großer strategischer Bedeutung für die Expansion von SFC Energy“, sagt Peter Podesser, CEO der SFC Energy AG.

Indien fordert regionale Wertschöpfung der Brennstoffzellen

Um die rechtlichen und regulatorischen Anforderungen der „Make in India“-Gesetzgebung zu erfüllen, gründet SFC Energy die Tochtergesellschaft SFC Energy India Ltd. Sie übernimmt künftig die Fertigung der Efoy Hydrogen- und Efoy Methanol-Brennstoffzellen und die Qualitätssicherung. Das Partnerunternehmen FCTec soll für die Markteinführung zuständig sein. Dazu gehören laut SFC Energy das Design, die Entwicklung, Installation und Integration von kundenspezifischen Brennstoffzellen-Anlagen, die Entwicklung von peripheren Systemkomponenten für diese Anlagen sowie der After-Sales-Service in Indien.

Standort der SFC Energy India soll der Ort Udyog in der High-Tech-Zone der indischen Hauptstadtregion Greater Delhi sein. Dort soll die neue Tochtergesellschaft gemeinsam mit FCTec ein 35.000 m2 großes Fertigungs- und Montagezentrum beziehen. Laut SFC Energy  sind SFC Energy und FCTec landesweit Pioniere für die Brennstoffzellen-Technologie.

Zur Partnerschaft gehört auch eine wechselseitige Kapitalbeteiligung der beiden Unternehmen. Auch diese zielt darauf ab, die „Make it in India“-Anforderungen zu erfüllen. Während die indische Politik auf eine Stärkung der Investitionen und einen Kompetenzaufbau im Land hofft, sind die Unternehmen an einem Eintritt in den großen indischen Markt interessiert.

Brennstoffzellen für die Telekommunikation, kritische Infrastruktur und Militär

Indien will seine CO2-Emissionen bis 2030 um 45 % gegenüber 2005 senken. Bis 2070 will das Land klimaneutral werden. Zusätzlich soll die Energieversorgung unabhängiger und gesundheitsfreundlicher werden. Dabei geht es unter anderem um den Ersatz Generatoren und Motoren, die bisher mit Diesel und Benzin betrieben werden. Neben Verkehr und Transport nennt SFC Energy Militär und kritische Infrastruktur einschließlich der Telekommunikation als Anwendungsgebiete, in denen künftig Brennstoffzellen eingesetzt werden sollen.

Perspektivisch wolle Indien dabei ganz auf die dezentrale Kraftstoff-Versorgung mit grünem Wasserstoff und Methanol umsteigen. Die „National Green Hydrogen Mission“ der indischen Regierung sehe daher ein breit angelegtes Förderprogramm mit erhofften Investitionen von 44 Milliarden USD bis 2030 vor.

Methanol-Brennstoffzellen mit kleiner Leistung sieht SFC Energy vor allem für Bereiche, die auf eine hohe Zuverlässigkeit angewiesen sind, wie Videoüberwachung, Telekommunikation, Verteidigung, Innere Sicherheit, sowie in der Öl- und Gasbranche und im Bergbau.

Auch Deutschland will die lokale Produktion von Brennstoffzellen voranbringen.

03.03.2023 | Quelle: SFC Energy | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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