Geothermie-Heizwerk in Schwerin in Betrieb genommen

Im Bild sind Bundeskanzler Olaf Scholz und weitere prominente Politiker:innen, die die Inbetriebnahme vom Geothermie-Heizwerk in Schwerin besuchten.Foto: Stadtwerke Schwerin
Bundeskanzler Olaf Scholz anlässlich der Inbetriebnahme des Geothermie-Heizwerkes in Schwerin: „Der Ausflug in die Tiefe der Erde ist ein Projekt, das in die Zukunft weist. Anders als Wind oder Sonne steht Geothermie rund um die Uhr zur Verfügung, an 365 Tagen im Jahr.“
Im Beisein von Bundeskanzler Scholz und Ministerpräsidentin Schwesig haben die Stadtwerke Schwerin ein Geothermie-Heizwerk für die Fernwärmeversorgung der Landeshauptstadt in Betrieb genommen.

In Schwerin haben die Stadtwerke ein Geothermie-Heizwerk gebaut. Die Daldrup & Söhne AG ist als Bohrtechnik- und Geothermiespezialist an dem Projekt als ausführender Bohrdienstleister beteiligt gewesen. Mit der Erschließungsbohrung in etwas über 1.300 Meter Tiefe im Jahr 2019 und der Re-Injektionsbohrung im Jahr 2021 hat das Unternehmen die dauerhaften Grundlagen für den erfolgreichen Betrieb der Anlage gelegt.

„Das Schweriner Geothermie-Heizwerk hat Vorbildcharakter für Städte, Kommunen und Industrieunternehmen in Norddeutschland“, sagt Vorstand Karl Daldrup. „Die vorteilhafte Geologie im norddeutschen Becken erlaubt es, bereits in relativ geringen Tiefen von 1.000 bis 1.500 Metern wasserführende Schichten mit Temperaturen von 55 bis 80 Grad Celsius zu erschließen. Das hält die Investitionskosten im Rahmen. Mit Strom aus Biogasanlagen können ergänzend auch Wärmepumpen betrieben werden und so insgesamt eine nahezu CO2-neutrale Wärmebereitstellung gewährleistet werden.“

Zudem sei die Nutzung von heißem Tiefenwasser und großen Wärmepumpen in dieser Kombination in dieser Größenordnung „europaweit einzigartig und ein Leuchtturmprojekt“, meldeten die Stadtwerke Schwerin. Dabei soll das neue Geothermie-Heizwerk in Schwerin künftig 2.000 Haushalte mit Fernwärme versorgen. Das entspricht etwa 15 Prozent der Fernwärmekunden in der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns. Nur wenn es im Winter sehr kalt wird und alle Kunden die Heizungen voll aufdrehen, verbrenne man Erdgas, so die Stadtwerke. Zudem sind eine weitere Geothermieanlage und der Ausbau der Fernwärmeinfrastruktur bereits in Planung. Im Ergebnis sollen 60 % der Schweriner Haushalte an das Fernwärmenetz angeschlossen sein. Diese will man dann zu 50 % mit der geothermischer Energie aus der Erde unter der Landeshauptstadt speisen.

Die Geothermie-Anlage in Neustadt-Glewe, eine Pionieranlage in Mecklenburg-Vorpommern, will man erweitern, wie Daldrup & Söhne kürzlich bekanntgab.

5.5.2023 | Quelle: Daldrup & Söhne AG | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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