Pilotprojekt: Energetische Sanierung eines DDR-Plattenbaus mit Photovoltaik und Wärmerückgewinnung

Im Bild der DDR-Plattenbau in Stadtroda, der mit Photovoltaik an den Balkonen ausgestattet ist.Foto: Inventer
Die Ergebnisse des Projektes sollen Handlungsempfehlungen bei der flächendeckenden energetischen Sanierung von Plattenbauten in Thüringen geben.
Im thüringischen Stadtroda saniert die Wohnungsbaugesellschaft einen DDR-Plattenbau mit 144 Wohneinheiten. Das Konzept umfasst Wärmerückgewinnung aus Grauwasser und Lüftung sowie Photovoltaik an Balkonen und auf dem Dach.

Klimaneutralität und alter DDR-Plattenbau ließen sich bisher nur schlecht vereinen. In der Kleinstadt Stadtroda in Thüringen werden als Pilotprojekt 144 Wohneinheiten unter ökologisch nachhaltigen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten saniert. Im Maßnahmenpaket für den DDR-Plattenbau ist neben einer Photovoltaik-Anlage, Balkonkraftwerken und einer Anlage zur Grauwasser-Wärmerückgewinnung auch eine dezentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung enthalten. Das Großprojekt gilt als Vorbild für die flächendeckende energetische Sanierung von Bestandsgebäuden. Das Land Thüringen fördert es mit über 2,4 Millionen Euro. 

Um die von der Bundesregierung angestrebten Klimaziele zu erreichen, haben die Stadtrodaer Wohnungsbaugesellschaft m.b.H. ein Konzept zur ökologisch nachhaltigen und wirtschaftlichen Sanierung eines typischen seriellen Plattenbaus erarbeitet. Die Ergebnisse des Projektes sollen Handlungsempfehlungen bei der flächendeckenden energetischen Sanierung von Plattenbauten in Thüringen und darüber hinaus geben. Das Sanierungsprojekt schreitet mit großen Schritten voran, Man will es im Frühjahr 2024 fertigstellen. Kern des Pilotprojektes ist die Installation einer modernen, energieeffizienten Haustechnik – und das Ganze bei gleichbleibenden Mieten. Als zentral bezeichnen die Projektverantwortlichen eine Anlage zur Grauwasserwärmerückgewinnung, die Wärme aus dem Abwasser von Badewannen, Spül- und Waschmaschinen zurückgewinnen soll. Weitere Sanierungsbausteine für den DDR-Plattenbau sind Balkonkraftwerke, eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Mehrfamilienhauses, und eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.

Die kontrollierte Wohnraumlüftung nach DIN 1946-6 gewährleistet die Wärmerückgewinnung aus der Abluft und vermeidet Schimmelbildung und damit Schäden an der Gebäudesubstanz. Jede der 144 Wohnungen erhält ein dezentrales Lüftungsgeräte iV14-Zero Connect sowie das Abluftgerät Aventus des Herstellers Inventers. Die dezentralen Geräte kann man laut Anbieter mittels Kernlochbohrung in die Außenwand und damit auch in bewohnten Wohnungen installieren. Die Lüftungstechnik leistet so einen wirksamen Beitrag zur klimaneutralen Sanierung der Plattenbauten in Stadtroda.

1.6.2023 | Quelle: Inventer | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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