Preise von Photovoltaik-Modulen sinken weiter

Die Preise für Photovoltaik-Module sind laut pvXchange im August 2023 weiter gesunken.Grafik: Kanisorn / stock.adobe.com
Seit Anfang 2023 sind die Preise für Photovoltaik-Module bereits um durchschnittlich 25 Prozent gesunken. Kaum ein Hersteller oder Großhändler klagt nicht über Verluste im Tagesgeschäft, schreibt Martin Schachinger in seinem Gastkommentar.

Die Preise für Photovoltaik-Module sind im August 2023 nun schon im fünften Monat in Folge gefallen. Das geht aus dem Photovoltaik-Modulpreisindex hervor, den der Solarserver in Zusammenarbeit mit der Handelsplattform pvXchange präsentiert. „Es bleibt bei fortschreitenden Ermäßigungen der Modulpreise aufgrund der aktuell noch sehr hohen Lagerbestände“, sagt Martin Schachinger, Geschäftsführer von pvXchange. Lesen Sie hier den Gastkommentar von Martin Schachinger.

Die Talfahrt der Photovoltaik-Modulpreise geht ungebremst weiter

Im fünften Monat in Folge fielen die Modulpreise im Mittel wieder um etwa 6 Prozent, der Preisverfall seit Jahresanfang erhöht sich damit auf durchschnittlich 25 Prozent über alle Technologieklassen. Obwohl sich die Rohmaterialkosten in China allmählich wieder stabilisieren, bleibt es bei fortschreitenden Ermäßigungen der Modulpreise aufgrund der aktuell noch sehr hohen Lagerbestände. Kaum ein Hersteller oder Großhändler, der nicht über Verluste im Tagesgeschäft klagt. Bei der Lagerbereinigung müssen Rabatte gegeben werden, welche die Handelsmarge mehr als wettmachen. Wer nicht bereit ist, seine Ware unter Produktions- beziehungsweise Einkaufspreis anzubieten, wird auf ihr sitzen bleiben.

Immerhin scheinen die asiatischen Hersteller insofern zu reagieren, als dass sie die Lager in Europa nicht noch voller laufen lassen und den Nachschub reduzieren. Dennoch bleibt der Verkaufsdruck, denn die existierenden Lagerbestände werden wöchentlich weniger wert. Einige Modulkunden versuchen dabei, aus laufenden Lieferverträgen auszusteigen oder bestehende Aufträge zu stornieren. Das ist aber in der Regel nicht ohne Weiteres möglich und wenn, dann mit hohen Strafzahlungen verbunden. Es empfiehlt sich daher eher, in Nachverhandlungen den Kaufpreis noch geringfügig anpassen zu lassen.

Wie lange die unbequeme Marktsituation noch anhalten wird, ist schwer vorauszusagen. Wenn die Nachfrage im Spätsommer in Europa wieder anzieht und im chinesischen Markt die Jahresendrallye beginnt, könnte sich die Lage entspannen. Keiner weiß jedoch ganz genau, wieviel Container mit Modulen, insbesondere mit PERC-Technologie, tatsächlich in europäischen Lagern gehortet werden und wie lange es dauern wird, diese Überbestände abzubauen, damit sich das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage wieder normalisiert. Die kommenden Wochen und Monate werden sicherlich noch einige Preissenkungen mit sich bringen.

28.8.2023 | Quelle: pvXchange | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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