Leitfaden für zweites Leben gebrauchter Lithium-Ionen-Batterien

Ein Haufen gebaruchtrer Batterien.Foto: grandeduc / stock.adobe.com
Symbolbild gebrauchte Batterien
Wie fit ausrangierte Lithium-Ionen-Batterien noch für ein zweites Leben sind, will die Uni Mannheim mit einem Modell zeigen. Denn oft weisen die gebrauchten Speicher noch eine nutzbare Speicherkapazität von 80 bis 90 Prozent auf.

An der Universität Mannheim haben Forschende ein Leitfaden entwickelt, um gebrauchte Lithium-Ionen-Batterien hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen und technischen Eigenschaften zu bewerten. Wie die Universität mitteilte, gehören gebrauchte Lithium-Ionen-Batterien nicht unbedingt auf den Recyclinghof. Denn in vielen Fällen wiesen die Batterien noch eine nutzbare Speicherkapazität von 80 bis 90 Prozent nach ihrem ersten Leben in einem Elektroauto auf. Sie können beispielsweise als Energiespeicher in Gebäuden oder für Elektroautoladestationen zum Einsatz kommen. Da die Batterie einen erheblichen Anteil der Kosten und Emissionen eines Elektrofahrzeugs ausmacht, haben Batteriehersteller und Autobesitzer aus wirtschaftlicher und ökologischer Sicht ein Interesse an einem zweiten Leben der Batterie. 

Für ihren neuen Einsatz müssen die Batterien im Vorfeld jedoch entsprechend getestet und bewertet werden. Dr. Amadeus Bach und Prof. Stefan Reichelstein, Ph.D. vom Mannheim Institute for Sustainable Energy Studies (MISES) an der Universität Mannheim haben dazu nun ein gemeinsam mit Forschenden aus der Stanford University eine Studie mit Leitfaden-Charkter entwickelt. Diese bewertet alte Batterien aus wirtschaftlicher und aus technischer Sicht. Die Studie trägt den Titel „A Decision-Making Model for Retired Li-ion Batteries“ und ist nun auf dem Portal Social Science Research Network (SSRN) verfügbar.   

Ihre Simulationen zeigen, wie man die Lebensdauer und den Preis von gebrauchten Lithium-Ionen-Batterien einschätzen kann, abhängig vom Zustand der Batterie und von der Art der künftigen Anwendung. Die simulierte Batterielebensdauer in verschiedenen Second-Life-Anwendungen liegt zwischen einem und sechs Jahren. Insgesamt enthält die Studie einen umfassenden Vergleich verschiedener Strategien, um den wirtschaftlichsten Anwendungsfall für eine ausgediente Batterie aufzuzeigen. Die Autoren fanden beispielsweise heraus, dass die wirtschaftlichste untersuchte Anwendung die so genannte Frequenzregulierung ist, eine kurzfristige Ausbalancierung des Stromnetzes.

15.9.2023 | Quelle: Uni Mannheim | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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