Ipcei-Projekte: EU gibt grünes Licht, Geld für Wasserstoff-Infrastruktur darf fließen

Visualisierung zeigt Wasserstofftanks udn Pipelines vor Windenergieanlagen.Visualisierung: PhotoGranary / stock-adobe.com
Die Europäische Kommission hat heute 24 deutsche Projekte des „Ipcei Wasserstoff“ (Important Project of Common European Interest) genehmigt. Die Bundesregierung und die Länder dürfen nun die Fördermittel in Milliardenhöhe ausschütten.

Für die „Important Projects of Common European Interest”, kurz Ipcei, dürfen die EU-Mitgliedsstaaten höhere Fördermittel vergeben, als normalerweise im Rahmen des europäischen Wettbewerbsrechts zulässig wäre. Geld von der EU ist damit nicht verbunden. Den Ipcei-Status haben neben Wasserstoff- auch bereits Batterie- und Photovoltaikprojekte erhalten, wie der Solarserver berichtete.

In Bezug auf Wasserstoff gibt es bisher vier Ipcei-Runden. Die nun angenommenen deutschen Wasserstoff-Projekte sind Teil der „Infrastruktur-Welle“ (Hy2Infra), von den viele im Zusammenhang mit dem Wasserstoffkernnetz stehen. Die Hy2Tech- und Hy2Use-Wellen waren bereits im Jahr 2022 von der Kommission genehmigt worden und befinden sich bereits in der Umsetzung.

Nach der Genehmigung auf EU-Ebene würden nun zeitnah die nationalen Förderbescheide ausgestellt, kündigt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz an. Die Bundesregierung und die jeweiligen Bundesländer wollen zusammen im Rahmen der Ipcei-Projekte rund 4,6 Milliarden Euro in die Wasserstoff-Infrastruktur stecken.

Insgesamt gehören zu Hy2Infra 33 Projekte aus sieben Mitgliedsstaaten (Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande, Polen, Portugal, Slowakei). Zusammen kommen sie auf über 2.700 km Pipelinenetz, mehr als 3,2 GW Wasserstofferzeugungskapazität und fast 370 GWh Speicherkapazität.

Mit Ipcei-Status möglich: 4,6 Milliarden Fördermittel für 8 Milliarden Euro Investition in Wasserstoff-Infrastruktur

Bei den Projekten der Hy2Infra-Welle handelt es sich zu einem großen Teil um diejenigen Projekte, die bereits 2021 von der Bundesregierung ausgewählt worden waren. Rund um die Wasserstoff-Infrastruktur und das Kernnetz sind viele Zeitpläne eng gestrickt und die Zusage von der EU war schon lange erwartet worden. Um Fristen einzuhalten, begannen Firmen daher bereits mit der Umsetzung, ohne Gewissheit über die Förderung zu haben. Die Erleichterung dürfte nun entsprechend groß sein.

Der Anteil der deutschen Unternehmen an den Hy2Infra-Projekten liegt laut BMWK bei rund 3,4 Milliarden Euro. Inklusive der Förderung kommt so eine Gesamtinvestition von etwa 8 Milliarden Euro zusammen. Die Herkunft der Mittel untescheidet sich leicht. In der Regel werden 70 % der Fördergelder durch den Bund und 30 % durch die jeweiligen Bundesländer bereitgestellt. Ein Teil der Fördermittel stammt über den Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP) indirekt aus einem EU-Topf. Eine Offshore-Pipeline wird komplett über das BMWK gefördert.

„Die deutschen Ipcei-Wasserstoffleitungsprojekte sind zentrales Element für das Wasserstoff-Kernnetz. Gemeinsam mit den Unternehmen und den Bundesländern können wir nun schnell in die Umsetzung gehen“, sagt Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck.

Quelle: BMWK | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen