Branche: Biokraftstoffe unverzichtbar für Klimaziele

Im Vordergrund links eine Zapfsäule, in der Mitte ein Rapsfeld dahinter fährt ein Lkw vorbei - Symbolbild für Biodiesel und BiokraftstoffGrafik: Heino Pattschull / stock.adobe.com
Biokraftstoffe sind wichtig zur Erreichung der Klimaziele.
Eine neues Verkehrsszenario des BEE zeigt, dass zur Erreichung der Klimaneutralität Biokraftstoffe notwendig sind. Es gibt laut Branche ansonsten dafür keine ausreichend verfügbaren Alternativen.

Der Bundesverband Bioenergie sieht Biokraftstoffe als unverzichtbar an, um die deutschen und europäischen Klimaziele zu erreichen. Diesen Schluss zieht er aus dem neuen Verkehrsszenario des Bundesverbandes Erneuerbare Energien e.V. (BEE). Dieses zeige, dass die Klimaschutzziele im Verkehrsbereich mit der derzeitigen Politik auch zukünftig verfehlt werden. „Alle modellierten Szenarien zeigen, dass alle verfügbaren Optionen benötigt werden, um auch nur in die Nähe der Klimaschutzziele zu kommen.“ Das sagt BBE-Vorstand Stephan Arens. „Selbst unter den ambitioniertesten Modellannahmen etwa bei der Elektromobilität verbleibt weiterhin eine Lücke zu den Klimaschutzzielen, trotz eines angenommenen Ausbaus nachhaltiger Biokraftstoffe. Wer heute immer noch einen Rückbau nachhaltiger Biokraftstoffe fordert, handelt verantwortungslos und verschließt die Augen vor der klimapolitischen Realität.“ 

Der BEE hat in drei Szenarien die Entwicklung der CO2-Emissionen des Straßenverkehrs sowie die Kraftstoffemissionen der Bereiche Bau-, Land- und Forstwirtschaft, Wasser- und Flugverkehr sowie nichtelektrifizierte Schiene unter der Annahme unterschiedlich ambitionierter Ausbaupfade der E-Mobilität, sowie weiterer Parameter wie Verkehrsverlagerung und Verkehrsvermeidung berechnet. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass auch bei überaus ambitionierten und kaum realistischen Klimaschutzmaßnahmen im Verkehr eine Lücke zu den Klimaschutzzielen für das Jahr 2030 des Klimaschutzgesetzes verbleibt.

Große Lücke bei nachhaltigen Kraftstoffen

So lasse sich das Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2045 nicht erreichen. Die Berechnungen beinhalten dabei bereits einen deutlichen Ausbau der Biokraftstoffnutzung um ein Viertel. „Trotz weitestgehender Elektrifizierung des Verkehrs – wo dies möglich ist – und der Verringerung des Energiebedarfs durch Verhaltensänderungen verbleibt eine Energie-Deckungslücke, die es zu schließen gilt. E-Fuels und Wasserstoff alleine werden den Bedarf nicht decken können“, so Arens weiter. Zudem würden letztere laut Prognosen noch viel zu teuer und begrenzt sein, so dass Biokraftstoffe als aktueller Klimaschützer Nummer eins im Verkehr auch zukünftig weiter ihren Einsatz finden werden.

Die Berechnungen des BEE gehen davon aus, dass Biokraftstoffe in allen Szenarien unverändert auf dem jetzigen Niveau von rund 40 TWh (3,44 Mio. t RÖE) bleiben. Für das Jahr 2045 verbleibt in den Szenarien dennoch ein fossiler Energieeinsatz von 58-178 TWh (4,73-15,31 Mio. t RÖE), der zur Erreichung von Klimaneutralität zu ersetzen sei. Eine nachhaltige Ausweitung des Biokraftstoffeinsatzes um ein Viertel, basierend vor allem auf Reststoffen, kann dazu beitragen.

Auch das Umweltbundesamt hat bei Vorlage der jüngsten Treibhausgasdaten für Deutschland darauf hingewiesen, dass der Verkehrssektor die Emissionsziele verfehlen wird.

Quelle: BBE | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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