Energieversorger planen Wasserstoff-Regionalnetz in Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main

Im Bild eine Karten, die das geplante Wasserstoff-Regionalnetz Rh2ein-Main Connect zeigt.Grafik: Rh2ein-Main Connect
Schematische Darstellung geplanter Ausbaupfad Wasserstoff-Regionalnetz Rh2ein-Main Connect.
Ein Verbund von Energieversorgern will ein Wasserstoff-Regionalnetz in der Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main errichten und es mit mehreren Anbindungen an das H2‑Kernnetz anschließen.

Die Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main soll ein eigenes regionales Verteilnetz für Wasserstoff erhalten: „Rh2ein-Main Connect“ wird voraussichtlich ab dem Jahr 2028 in ersten Teilabschnitten in Betrieb genommen. Die Regionalversorger Entega AG, Mainova AG, ESWE Versorgungs AG und Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG (KMW) sowie der Fernleitungsnetzbetreiber Open Grid Europe GmbH (OGE) und die Verteilnetzbetreiber E-netz Südhessen AG und NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH haben kürzlich einen entsprechenden Kooperationsvertrag geschlossen. Das neue Wasserstoff-Regionalnetz „Rh2ein-Main Connect“ soll die Metropolregion durch gleich mehrere Anbindungen an das H2‑Kernnetz mit klimaneutralem Wasserstoff versorgen.

„Mit Blick auf die angestrebte Klimaneutralität in Hessen bis spätestens 2045 müssen wir bereits heute die Entscheidung treffen, wie wir Industrie und Mittelstand zukünftig nachhaltig mit klimaneutraler Wärme und Strom versorgen wollen. In Abstimmung mit den Plänen zur Errichtung des Wasserstoffkernnetzes gehen wir jetzt diesen Schritt, um gemeinsam mit den beteiligten Partnern ein eigenes klimaneutrales Verteilnetz in Frankfurt-Rhein-Main aufzu­bauen“, sagt Marie-Luise Wolff, Vorstandsvorsitzende der Entega AG.

Erste Teilabschnitte vom Wasserstoff-Regionalnetz für Ankerkunden

Die ersten Teilabschnitte des Wasserstoff-Regionalnetzes „Rh2ein-Main Connect“ sollen ab der Inbetriebnahme die Versorgung von frühen Ankerkunden der Region mit Wasserstoff gewährleisten. Die neuen Leitungen will man dabei möglichst in den Schutzstreifen des bestehenden Erdgasnetzes integriert. Ab 2032 soll dann die lokale Weiterverteilung des Wasserstoffs beginnen. Ab hier soll weniger der Neubau im Vordergrund stehen, sondern eher eine Umwidmung der bestehenden Infrastruktur vom Erdgas- auf den vollständigen Wasserstoffeinsatz, um eine stufenweise Umstellung in der Fläche zu erreichen.

Für die Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main wird laut einer Bedarfsabschätzung im Jahr 2030 ein jährlicher Wasserstoffbedarf von anfangs rund 5 Terrawattstunden (TWh) prognostiziert, der bis zum Jahr 2045 auf etwa 24 TWh jährlich ansteigt. Die beteiligten Partner rechnen mit notwendigen Investitionen für die Planung und den Bau des Regionalnetzes „Rh2ein-Main Connect“ bis zum Jahr 2040 von rund 610 Millionen Euro.

Wasserstoffprojekte in der Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main

Bereits im Jahr 2014 hatten die ESWE Versorgungs AG und die Mainova AG erste Schritte in Richtung Wasserstoff unternommen und zusammen mit elf weiteren Projektpartnern der kommunalen Thüga-Gruppe eine Strom-zu-Gas-Demonstrationsanlage in Betrieb genommen. Die Anlage wandelte Strom in Wasserstoff um und speiste diesen dann in das Gasverteilnetz ein. Auch die Entega AG in Darmstadt plant mit dem Forschungsprojekt „DELTA“, selbst grünen Wasserstoff am Standort des Müllheizkraftwerks zu erzeugen. Hier geht es primär darum, Wasserstoff für die Mobilität bereit zu stellen, insbesondere für den ÖPNV.

Mit Blick auf den laufenden Umbau des Heizkraftwerks West der Mainova AG in Frankfurt spielt Wasserstoff ebenfalls eine Schlüsselrolle. Auch die KMW AG plant den Bau eines wasserstofffähigen Gaskraftwerkes auf der Ingelheimer Aue. Es soll die erneuerbaren Energien ergänzen und Strom liefern, wenn kein Wind weht und auch keine Sonne scheint. Das Kraftwerk will man technisch so bauen, dass das anfänglich genutzte Erdgas möglichst schnell und vollständig durch Wasserstoff zu ersetzen ist. Die Inbetriebnahme ist entsprechend 2028 geplant.

Quelle: Entega | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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