Dena veröffentlicht Praxis-Leitfaden für Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern

Im Bild ein Mehrfamilienhaus mit Wärmepumpe, neuer Praxis-Leitfaden für Wärmepumpen in Mehrfamilienhäuser der Dena.Foto: BWP / Stiebel Eltron
Wärmepumpenprojekte in Mehrfamilienhäusern bringen im Gegensatz zu kleineren Wohngebäuden besondere Herausforderungen mit sich.
Der neue Praxisleitfaden der Dena präsentiert Lösungsansätze für den Einbau von Wärmepumpensystemen in Mehrfamilienhäusern. Anhand von Praxisbeispielen werden Hinweise und Handlungsempfehlungen für Konzeption, Planung und Betrieb der Anlagen dargestellt.

Der neue Praxis-Leitfaden für Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern stellt Lösungsansätze und Praxisbeispiele für den Umstieg auf Wärmepumpen im Geschosswohnungsbau vor. Der Leitfaden entstand im Rahmen des Projekts „Gebäudeforum klimaneutral“ der Deutschen Energie-Agentur (Dena) in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Wärmepumpe (BWP), dem Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW sowie dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme. Diese Kooperation ist eine Maßnahme aus der Wärmepumpen-Offensive der Bundesregierung.

„Mit dem Wärmeplanungs-, dem Gebäudeenergiegesetz und der Bundesförderung für effiziente Gebäude ist nun der Rahmen für die erforderlichen Investitionen in den Gebäudebestand gesetzt. Wärmepumpen werden eine zentrale Rolle spielen. Dabei bringt es besondere Herausforderungen, sie in Mehrfamiliengebäuden im Wohnungsbestand einzusetzen und die Erfahrungen damit sind noch gering“, sagt Christian Stolte, Bereichsleiter Klimaneutrale Gebäude bei der Dena. „Austausch und Vernetzung der Fachakteure müssen daher weiter intensiviert und ausgeweitet werden, zum Beispiel im Bereich der Betriebsüberwachung und -optimierung. Mit dem neuen Leitfaden bilden wir den derzeitigen Wissens- und Erfahrungsstand der Praxis ab und wollen Fachleute mit den gebündelten Erkenntnissen in der Umsetzung unterstützen.“

Erprobte Wärmepumpenlösungen für die Herausforderungen von Mehrfamilienhäusern

Wärmepumpenprojekte in Mehrfamilienhäusern bringen im Gegensatz zu kleineren Wohngebäuden besondere Herausforderungen mit sich, etwa die enge Bebauung in innerstädtischen Gebieten oder die Umstellung von dezentralen Systemen wie Gasetagenheizungen oder Einzelöfen sowie die hohen Temperaturen bei zentraler Trinkwarmwassererwärmung. Dennoch: „Aus technischer Sicht spricht vieles dafür, Wärmepumpen in Bestandsgebäuden einzusetzen“, so Peter Engelmann, Mitautor und Leiter der Gruppe Gebäudesystemtechnik am Fraunhofer ISE. „Wärmepumpen können etwa mit Bestandsheizkörpern sehr gut arbeiten, die Quellerschließung von Umweltwärme ist häufig problemlos möglich.“

Denn auch für diese besonderen Herausforderungen gibt es Lösungen wie thermisch nutzbare Photovoltaik, dezentrale Wärmepumpen und Wohnungsstationen. Weiterhin bieten sich netzgebundene Quartierslösungen an. Der Leitfaden führt auf, dass auch für Gebäude mit geringem Wärmeschutz und mit Heizkörpernutzung vielfältige Lösungsvarianten mit verschiedenen Wärmequellen aus Luft, Erdreich sowie Wasser bestehen. Ausschlaggebend für den effizienten Betrieb und geringe Betriebskosten ist die Absenkung der Heiztemperaturen. Dabei kann man Wärmepumpen mit einem Spitzenlastkessel unterstützen. Eine Verbesserung des Wärmeschutzes ermöglicht perspektivisch die alleinige Wärmepumpenversorgung. In den acht für diesen Leitfaden untersuchten Projekten war auch die Mieterschaft mit der Umstellung zufrieden. Hier haben sich eine frühe Einbindung und Kommunikation als Schlüsselfaktor herausgestellt.

Der Praxis-Leitfaden für Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern ist unter diesem Link zu finden.

Quelle: Dena | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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