BEE-Positionspapier: Wasserstoff muss systemdienlich sein

Türkisblaue Blase mit Zeichen H2 - Symbol für Wasserstoff systemdienlichGrafik: Alexander Limbach / stock.adobe.com
„Systemdienlichkeit“ muss aus Sicht des Bundeverbands Erneuerbare Energien (BEE) der Leitgedanke für den Hochlauf der Wasserstoff-Wirtschaft sein. Näheres beschreibt der Verband in einem Positionspapier.

„Der Umstieg auf Wasserstoff ist kein Selbstzweck, sondern das Molekül übernimmt im klimaneutralen Energiesystem neben den biogenen Molekülen wichtige Funktionen“, sagt BEE-Präsidentin Simone Peter. Die Produktion und Nutzung von Wasserstoff müsse den Umbau des Energiesystems auf 100 Prozent Erneuerbare Energien unterstützen. Zugleich müsse sie so effizient wie möglich ausfallen. „Kurz: Sie muss systemdienlich sein”, sagt Peter über die Anforderungen an die Erzeugung von Wasserstoff. Gerade für den Schlüsselbegriff „systemdienlich“ gebe es bisher aber keine Definition. In dem Positionspapier liefert der BEE daher nun einen Vorschlag dafür.

„Ein systemdienlicher Wasserstoffhochlauf ist nur mit grünem Wasserstoff möglich“, ist Peter überzeugt. Blauer oder grauer Wasserstoff aus fossilem Erdgas würden hingegen dem Klima schaden und die Abhängigkeit von fossilen Importen verlängern. Mit der Produktion von grünem Wasserstoff müsse zugleich eine Entlastung des Netzes einhergehen. Sie dürfe auch nicht zu einer größeren Stromnachfrage in Zeiten mit hohen fossilen Anteilen führen. „Dafür sind entsprechende Kriterien festzulegen,” fordert Peter. Für diese Kriterien gebe es bereits Vorschläge des BEE. Um die Wirtschaftlichkeit von grünen Wasserstoff-Projekten zu sichern, müssten „rechtliche Hemmnisse abgebaut“ werden. Insbesondere fordert Peter, die Direktbelieferung und den direkten Strombezug aus EE-Anlagen zu erleichtern.

Auch die Infrastruktur für eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft müsse diesen Anforderungen gerecht werden. „Es ist sicherzustellen, dass die Gasinfrastruktur komplett mit erneuerbaren Gasen betrieben werden kann und die Planungen für das zukünftige Wasserstoffnetz eine Überdimensionierung der Importinfrastruktur vermeiden“, so Peter. Die Bundesregierung müsse mit Förderung stärker dafür sorgen, dass die Wasserstoff-Wirtschaft systemdienlich werde. „Bei dem Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft geht es um den Aufbau eines völlig neuen klimaneutralen Wirtschaftszweiges. Darin können fossile Energieträger keine Rolle spielen“, sagt Peter.

Der BEE fordert unter anderem, bei der flexiblen Stromerzeugung weniger auf Wasserstoff-Kraftwerke und dafür mehr auf Speicher zu setzen.

Quelle: BEE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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