Automatische Regelung soll Heizen mit Kaminofen sauber und effizient machen

Metallisches Bauteil mit Rohrstutzen auf eckiger Grundplatte - Teil der neuen automatischen Kaminofen-Regelung.Foto: Fraunhofer IBP
Bauteil für die elektronisch geregelte Zufuhr von Primär-, Sekundär- und Tertiärluft,
Vor anderthalb Jahren hat das Fraunhofer Institut für Bauphysik (IBP) eine Verbrennungsregelung für handbeschickte Biomasse- und Holzöfen entwickelt. Mittlerweile ist die neue Regelung serienmäßig im Einsatz, berichtet die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe.

Partner des Fraunhofer IBP bei der Entwicklung waren die Sabo Elektronik GmbH, die Ofenhersteller Wodtke und Hase Kaminofenbau sowie die Firma Kutzner + Weber. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) förderte das Projekt, das im Dezember 2022 endete. Mittlerweile sei die neue Regelung europaweit bei mehreren Unternehmen in Serienprodukten im Einsatz. Geeignet sei sie zum Beispiel für freistehende Raumheizer, Kamineinsätze, Holzherde, Speicheröfen und Grundöfen.

Die Kaminofen-Regelung steuert die Zufuhr der Verbrennungsluft abhängig von der Temperatur. Daher hat sie den Namen T2O2-Regelung. Um das System zur Marktreife zu bringen, erprobten die Forschenden die Regelung eine ganze Heizperiode lang in der Praxis. Sie führten Messungen durch und passten die Regelung an das typische Nutzerverhalten in Anheiz-, Nachlege- und Ausbrandphasen an. So hätten sie auch in schwierigen Betriebszuständen gute Regelungsergebnisse erzielt, heißt es in der Pressemitteilung. Die Regelung wurde im Projekt in verschiedene Praxisanlagen integriert und von den Kaminofen-Herstellern erfolgreich dauererprobt. Darauf folgten eine Risikoanalyse gemäß Maschinenrichtlinie 2006/42/EG und eine bauaufsichtlichen Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt).

Regelung meldet, wann Kaminofen mehr Holz braucht

Neben der eigenen Regelung beinhaltet das System auch eine Ausgabe über eine LED-Anzeige beziehungsweise eine Smartphone-App. Die Anzeige meldet, ob der Betriebszustand in Ordnung ist, Holz nachgelegt werden sollte oder ein technischer Defekt vorliegt. Auf dem Smartphone gibt es auch nützliche Tipps. So könnten die Nutzer:innen lernen, ihre Öfen besser zu bedienen. Studien zeigen, dass das Nutzerverhalten bei der Minderung von Emissionen eine maßgebliche Rolle spielt, heißt es von der FNR.

Die am Forschungs- und Entwicklungsprojekt beteiligten Unternehmen haben die Regelung bereits in Serienprodukte integriert oder stehen kurz davor. Auch weitere Unternehmen hätten die T2O2-Regelung übernommen, um die Anforderungen des Blauen Engels „Kaminofen für Holz“ zu erfüllen. Die Firma AMA Innovation und Manufacturing GmbH, eine Ausgründung der Fraunhofer-Gesellschaft, hilft den Ofenherstellern, die neue Regelung zu integrieren und bei weiteren technischen Maßnahmen zur Emissionsminderung.

Zum Abschlussprojekt in der Förderdatenbank geht es hier.

Auf Bundesebene wird das Heizen mit Biomasse und Holz zunehmend kritisch gesehen. Bayern will hingegen die Holzenergie stärker fördern. Knackpunkt ist dabei stets die Frage, wie die begrenzte Ressource Biomasse am besten zu nutzen ist.

Quelle: FNR | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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