Schwimmende Offshore-Windparks: Norwegen fördert nur ein Projekt

Mann mit Anzug vor Wasser neben Statue - Arvid Nesse vom Verband Offhore Norway aus NorwegenFoto: Offshore Norway
Arvid Nesse von Offshore Norway
Schwimmende Windparks sollten den Stromhunger Norwegens stillen, hieß es. Nun kommt endlich eine Förderzusage der Regierung. Doch sie bleibt hinter den Erwartungen zurück.

Norwegens Energieminister Terje Aasland von der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei hat sich zu der lange erwarteten Förderung für schwimmende Offshore-Windparks geäußert. Über die Neuigkeit berichtete das Norwegische Medium Dagens Naeringsliv. Im Haushaltsentwurf, der am 7. Oktober offiziell vorgelegt werden soll, ist demnach eine Förderobergrenze von 35 Milliarden NOK (knapp 3 Millionen Euro) vorgesehen. Der Betrag soll sich auf ein vom Energieministerium als Referenzprojekt bezeichnetes Vorhaben mit einer Kapazität von etwa 500 MW beziehen, so Dagens Naeringsliv. Zudem soll es einen Inflationsausgleich geben.

Branchenverband hätte sich mehr Förderung für schwimmende Offshore-Windparks erhofft

Dabei werde es sich wahrscheinlich um das das Projekt im Gebiet Utsira Nord handeln, heißt es vom Verband Norwegian Offshore Wind. „Die Zulieferindustrie ist natürlich enttäuscht, denn wir hatten erwartet, dass zwei Projekte gefördert werden. Es ist wichtig, die Vielfalt in der Lieferkette zu gewährleisten, und das wird nun schwieriger werden“, sagt Arvid Nesse von Norwegian Offshore Wind.

Die Windenergie-Industrie hatte sich von der Regierung einen verbindlichen Zeitplan für den Ausbau der Offshore-Windenergie unter Angabe der jeweiligen Kapazitäten gewünscht. „Dies ist wichtig für die Zulieferer, um die nötige Vorhersehbarkeit zu erhalten, damit sie die richtigen Investitionen für die Zukunft tätigen können. Der positive Aspekt ist, dass wir jetzt tatsächlich vorankommen und dass Utsira Nord realisiert wird, obwohl wir nur ein Projekt in der ersten Runde haben“, sagt Nesse.

Er verweist auch auf andere Länder, die ebenfalls an schwimmenden Windturbinen arbeiten. Rund 200 GW seien weltweit in der Entwicklung. Nesse setzt darauf, dass die norwegische Zulieferindustrie sich auf dem Weltmarkt gut positionieren kann. „Unser Fachwissen aus der Öl- und Gasindustrie, dem maritimen Sektor und unsere natürlichen Vorteile ermöglichen es den norwegischen Zulieferern, sich wichtige internationale Verträge im Bereich der schwimmenden Offshore-Windkraft zu sichern“, so Nesse. Als wichtige Märkte nennt er Großbritannien, Frankreich, Südkorea und Japan. Allerdings bräuchten die norwegischen Zulieferer einen heimischen Markt, in dem die schwimmende Offshore-Windkraft frühzeitig eingesetzt werde.

In letzter Zeit hätte die Branche mit hohen Zinsen und hohen Rohstoffpreisen zu kämpfen. Der Verband präsentierte kürzlich eine Analyse, die auf deutlich sinkende Kosten für die schwimmenden Windparks hoffen lässt.

Quelle: Offshore Norway | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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