Marlene Mortler übernimmt Vorsitz des BBE von Artur Auernhammer
Artur Auernhammer hat im Rahmen der Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Bioenergie e.V. (BBE) den Vorsitz des Vorstandes an Marlene Mortler übergeben. Auernhammer, Landwirt aus Bayern und agrarpolitischer Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, trat nach neun Jahren an der Spitze des Verbandes nicht wieder für den Vorstand an. Er wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung zum Ehrenvorsitzenden des BBE ernannt. „In den vergangenen neun Jahren haben wir als Branche viel erreicht, Bioenergie ist ein unverzichtbarer Teil der Energiewende im Verkehr, Strom und Wärme. Bioenergie leistet nicht nur für Klimaschutz und Energiewende unschätzbare Dienste, sondern sorgt gerade auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten verlässlich für Wertschöpfung und Arbeitsplätze“, sagt Auernhammer.
Als Erfolg seiner Amtszeit sieht Auernhammer, dass es trotz Gegenwind aus Politik und Gesellschaft gelungen sei, die Position der Bioenergie als erfolgreiche Klimaschutztechnologie zu bewahren, sei es bei der Stromerzeugung, in der Wärmegesetzgebung oder den Klimaschutzvorgaben im Verkehr. In den letzten Jahren habe der BBE zudem die Zusammenarbeit mit den anderen Verbänden der erneuerbaren Energien gestärkt und sich für eine engere Kooperation mit dem Bundesverband Erneuerbare Energien e.V. (BEE) entschieden. Auernhammer betont, dass die Branche trotz des Erreichten vor großen Herausforderungen stünde.
Artur Auernhammer: Branche vor großen Herausforderungen
Als aktuelle, ungelöste Aufgaben nennt er drei Punkte: „Die heimische Biokraftstoffwirtschaft wird seit knapp zwei Jahren durch mutmaßlich betrügerische Importe von angeblich fortschrittlichen Biodiesel und den Skandal um gefälschte Emissionsminderungen im Ausland, so genannte UER-Zertifikate, schwer belastet. Zudem stehen tausende Biogasanlagen vor dem Aus und drohen den Betrieb einzustellen, da ihnen nach dem Auslaufen der EEG-Vergütung eine Anschlussperspektive fehlt. Und die Holzenergiebranche sieht sich trotz eindeutiger und klarer Rahmenbedingungen in der Wärmegesetzgebung und Förderung vom Umweltbundesamt sabotiert, in dem der CO2-Rechner des Amtes fachlich falsch einen CO2-Emissionsfaktor für Holz hinterlegt hat und damit zu anhaltender Verunsicherung bei Verbrauchern und Unternehmen beiträgt.“
Als Nachfolgerin an die Spitze des Dachverbands der Bioenergiebranche hat die Mitgliederversammlung einstimmig Marlene Mortler gewählt. Mortler ist eine ehemalige Bundestags- und Europaabgeordnete für die CSU aus Mittelfranken. Sie stammt aus einer Landwirtschaftsfamilie. „Wir erleben auf Bundesebene eine Phase des politischen Umbruchs und die Branche erwartet von einer zukünftigen Bundesregierung klares und entschiedenes Handeln“, sagt Mortler. „Die aktuelle Bundesregierung hat bei den angeblich fortschrittlichen Biodieselimporten und den UER-Zertifikaten den Willen zur Aufklärung und Betrugsbekämpfung sträflich vermissen lassen.“ Vorschläge, wie mit einem behördlichen Zulassungsverfahren für fortschrittliche Biokraftstoffe wieder Recht und Ordnung durchgesetzt werden könnten, lägen seit langem auf dem Tisch.
Für die Sicherung des Biogasanlagenbestandes sei außer der Ankündigung eines Biomassepakets durch Vizekanzler Robert Habeck wenig geschehen. „Wir brauchen endlich eine Anhebung des Ausschreibungsvolumens im EEG, bevor wir einen Großteil der Biogasanlagen verlieren und damit genau das, was das Stromsystem der Zukunft benötigt: Gesicherte und flexibel steuerbare erneuerbare Stromerzeugungskapazitäten“, so Mortler. Ferner fordert Mortler von einer künftigen Bundesregierung mehr Einsatz für Bioenergie und erwartet, dass diese die Anliegen der Branche ernst nimmt.
Quelle: BBE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH