Bilanzierung des Kompensationsbedarfs bei Solarparkprojekten: Neue Publikation von KNE

Cover der Publikation Bilanzierung des Kompensationsbedarfs bei Solarparkprojekten.Grafik: KNE
Bundesländer haben unterschiedliche Bilanzierungsverfahren für Solarparks. Die neue KNE-Publikation soll Kommunen und Photovoltaik-Projektierern den Überblick verschaffen und somit die Arbeit erleichtern.

Photovoltaik-Solarparks haben im Vergleich zu anderen Bauvorhaben sehr spezifische Auswirkungen auf den Naturhaushalt und das Landschaftsbild. Zur effizienten und effektiven Handhabung der Eingriffsregelung sind daher entsprechend angepasste Hinweise erforderlich. Die Publikation „Bilanzierung des Kompensationsbedarfs bei Solarparkprojekten − Spezifische Ländervorgaben für die Eingriffsregelung“ stellt die fachlichen Hinweise zur Erfassung und zur Bewertung des Kompensationsbedarfs für Solarparks aus sechs Bundesländern dar. „Die Bilanzierungsverfahren für Solarparks beziehungsweise die Verfahrensvorschläge sind unterschiedlich und sie werden in der Praxis oft nicht einheitlich angewendet. Dies führt zu einer großen Unsicherheit bei Projektierern“, sagt Julia Thiele, Fachreferentin für naturverträgliche Solarenergie beim Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende (KNE) und Autorin der Publikation.

Grundgedanke der Eingriffsregelung ist es, die Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes zu erhalten. Eingriffe in Natur und Landschaft sind deswegen zu vermeiden oder auszugleichen. Hierzu enthalten die ausgewerteten Länderdokumente Empfehlungen wie zum Beispiel die Begrenzung der Intensität der Flächeninanspruchnahme, Standards für die Gestaltung und die Pflege der Anlage oder die Nutzung unempfindlicher Standorte. Die Länder nutzen überwiegend das sogenannte Biotopwertverfahren, um die Wertigkeit von Ausgangs- und Zielbiotop gegenüberzustellen und zu bilanzieren.

Die Dokumente aus den sechs Ländern zeigen, dass man bei einer fachlich korrekten Umsetzung der Eingriffsregelung zahlreiche Vorgaben für eine ökologisch hochwertige Gestaltung und Pflege von Photovoltaik-Solarparks berücksichtigen kann. Je nach Wertigkeit des Ausgangsbiotops reduziert sich dadurch der Bedarf an zusätzlichen Ausgleichsflächen. Insbesondere für personell nicht gut ausgestattete Kommunen soll die Länderdokumente eine Arbeitserleichterung darstellen. Auch für Projektierer erhöhen sich Planungssicherheit und Planungsqualität, wenn die Regeln je Bundesland von Anfang an klar formuliert sind.

Die bislang veröffentlichten Leitfäden bieten einen Ausgangspunkt für weitere Bundesländer, einheitliche Standards für die Bilanzierung des Kompensationsbedarfs von Solarparkprojekten zu entwickeln.

Die Publikation „Bilanzierung des Kompensationsbedarfs bei Solarparkprojekten − Spezifische Ländervorgaben für die Eingriffsregelung“ ist unter diesem Link zu finden.

Quelle: KNE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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