KNE will mehr Biodiversität in Solarparks umsetzen

Sonneblume vor PV-ModulFoto: U.J.Alexander / stock.adobe.com
Für den weiteren Ausbau der PV müssen die Interessen von Natur und Technik unter einen Hut fgebracht werden.
Mit dem Ausbau der Freiflächen-Photovoltaik nehmen auch die Herausforderungen zu, PV und Naturschutz zu verbinden. Das Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende will die verschiedenen Instrumente für eine einheitliche Strategie bündeln.

Das Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende (KNE) will in einem Forschungs- und Entwicklungsvorhaben dazu beitragen, mehr Biodiversität in Solarparks zu erreichen. Wie die Institution mitteilte, nennt sich das Vorhaben „Solarenergie und Naturschutz: Mehr Biodiversität in Solarparks umsetzen – SuN-divers“. Es soll den Wissenstransfer von fachlichen Grundlagen und neuen Erkenntnissen in die kommunale Planungspraxis tragen. Und will damit erreichen, dass Naturschutzbelange bei der Umsetzung von Solarparks stärker als bisher Berücksichtigung finden. Das Projekt erhält eine Förderung durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.

Hintergrund sind die für die Solarenergie bestehenden ambitionierten Ausbauziele. Bis zum Jahr 2040 sollen insgesamt 400 Gigawatt installiert sein, je zur Hälfte auf Dächern und Freiflächen. Die Photovoltaik-Strategie des Bundeswirtschaftsministeriums enthalte zudem eine Zukunftsvision, nach der im Jahr 2035 Biodiversitäts-Solarparks Standard sein sollen. Diese mögen „neue Lebensräume für Tier- und Pflanzenwelt schaffen“. Wie aber lässt sich dieser Standard trotz Flächendruck und Nutzungskonkurrenzen erreichen, fragt das KNE? Welche Steuerungsmöglichkeiten gibt es bereits, welche könnten noch kommen? 

Instrumente für mehr Naturschutz verzahnen

„Neben aktuell diskutierten Änderungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz 2024 gibt es bereits verschiedene Instrumente, mit denen eine Steigerung der Biodiversität in Solarparks erreicht werden soll. Mit dem Projekt tragen wir dazu bei, diese Instrumente für mehr Naturschutz in Solarparks miteinander zu verzahnen sowie den Austausch zwischen den Akteuren zu fördern und ihnen Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen,“ so die Projektleitern Dr. Julia Wiehe. „Dazu werden wir unter anderem bundesweite Online-Veranstaltungen sowie regionale Workshops vor Ort durchführen und die Unterstützungsbedarfe auf kommunaler Ebene ermitteln.“ 

Im Rahmen des FuE-Vorhabens sollen folgende Fragen beantwortet werden: Welche naturschutzfachlichen Kriterien sollten „Biodiversitäts-Solaranlagen“ erfüllen, um eine Steigerung der Biodiversität zu gewährleisten? Was ist der aktuelle Stand der Forschung zu Auswirkungen von Solarparks auf besonders und streng geschützte Arten? Mit welchen Maßnahmen können negative Auswirkungen auf photovoltaik-sensible Arten wirkungsvoll kompensiert werden? Und: Was brauchen die Akteure vor Ort, um die Instrumente und Maßnahmen in der Praxis effizient umsetzen zu können?

16.11.2023 | Quelle: KNE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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