Windenergie-Bilanz 2024: Rekord bei Genehmigungen an Land

Noch nie erhielten in Deutschland so viele Windenergie-Anlagen an Land so viele neue Genehmigungen wie 2024. Darüber berichteten der Bundesverband der Windenergie (BWE) und der VDMA Power Systems in ihrer Bilanz für das abgelaufenen Jahr. Demnach erhielten in Deutschland insgesamt 2.405 Windenergie-Anlagen (WEA) an Land 2024 eine Genehmigung. Ihre Leistung summiert sich auf 14.056 Megawatt (MW). In den Ausschreibungen der Bundesnetzagentur erhielten 1.890 WEA mit 10.996 MW einen Zuschlag. Beide Werte stellen noch nie dagewesene Höchstwerte dar und sollen in den kommenden Jahren zu einem spürbar wachsenden Zubau führen.
Der Bruttozubau im Jahr 2024 blieb mit 635 WEA und 3.251 MW Leistung allerdings leicht unter dem Niveau des Vorjahres zurück. Die insgesamt installierte Leistung erhöht sich auf rund 63.460 MW. Zu diesem Ergebnis kommt die Auswertung der Fachagentur Wind und Solar.
Dr. Dennis Rendschmidt, Geschäftsführer VDMA Power Systems: „Die deutlich angestiegenen Genehmigungszahlen und Zuschläge verdeutlichen die Erholung des deutschen Marktes und signalisieren eine neue Dynamik für die Branche. Dies ist ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung. Die neue Bundesregierung muss es schaffen, diese Dynamik aufrechtzuerhalten.“ Trotz dieser positiven Entwicklung bestehe aber noch ein erheblicher Nachholbedarf. Nur mit einem entschlossenen Abbau von Hürden ließen sich Genehmigungen und Zuschläge zügig in realisierte Projekte überführen.
BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek: „Die Rekorde bei Zuschlägen und Neugenehmigungen verdeutlichen die starke Wirksamkeit der Reformen der vergangenen Jahre. Die Windenergie baut damit ihre Führungsrolle als wichtigster Energieträger im deutschen Strommix aus.“ Nun müsse die Möglichkeit zum gleichzeitigen Anschluss von Windenergie, Photovoltaik und Speichern an individuellen Netzverknüpfungspunkten schnellstmöglich kommen.
Wirtschaftsfaktor für Deutschland
Windenergie an Land sei ferner ein wichtiger Standort- und Wirtschaftsfaktor. Die Branche sei tief im Maschinenbau verankert und biete für Zulieferer sowie die Bereiche Wartung und Betrieb einen attraktiven Absatzmarkt. „Die Hersteller und Zulieferer im europäischen Maschinenbau können und werden weiter liefern. Sie können ihre Kapazitäten auch an eine wachsende Nachfrage anpassen. Dafür braucht es einen planbaren Markt mit verlässlichen Rahmenbedingungen sowie ein wettbewerbliches Level-Playing-Field. Die Europäische Union muss dafür Sorge tragen, ein Marktumfeld zu schaffen, das unfairen Wettbewerb ausschließt bzw. korrigierend gegensteuert”, so Rendschmidt. Auch im Bereich der Cybersicherheit sei zu gewährleisten, dass jede einzelne ans Netz angeschlossene Anlage über ihre gesamte Lebensdauer hinweg sicher zu betreiben sei. Die neue Bundesregierung müsse daher dringend die Umsetzung der NIS 2-Richtlinie in nationales Recht vorantreiben.
Prognose 2025: 4,8 bis 5,3 GW
„Als wichtigste Energiequelle im deutschen Strommix steht die Windenergie in der Verantwortung für das Gesamtsystem“, so Heidebroek. „Dabei ist die Windenergie nicht nur das Rückgrat der deutschen Energieversorgung, sondern auch neben der Photovoltaik die Zukunftstechnologie mit den günstigsten Stromgestehungskosten.“ Um die Energie vollumfänglich nutzen zu können, brauche es zudem ein neues Strommarktdesign. In der vergangenen Legislaturperiode sei es leider nicht gelungen, dieses aufzusetzen.
Für das Jahr 2025 prognostizieren die Verbände bei unveränderter Realisierungsgeschwindigkeit einen zu erwartenden Zubau in Höhe von 4,8 bis 5,3 GW.
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