Baden-Württemberg fördert Photovoltaik für Lärmschutzwände

Lärmschutzwand mit Photovoltaik an einer Autobahn in den Bergen.Foto: AlexGo / stock.adobe.com
Die Photovoltaik kann gut an bestehenden Verkehrsinfrastrukturen zum Einsatz kommen - wie hier an einer italienischen Autobahn
Zwei Bürgerenergievereinigungen, eine Gemeinde und ein Unternehmen aus Baden-Württemberg erhalten eine Förderung für PV an Lärmschutzwänden. Das Bundesland gibt dafür rund eine drei Viertel Million Euro an Fördergeldern.

Das Bundesland Baden-Württemberg hat vier Vorhaben mit einer Förderung für Photovoltaik für Lärmschutzwände und weiteren Mobilitätsinfrastrukturen bedacht. Wie das Landesministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft mitteilte, unterliegen die Projekte dem Förderprogramm „Flächen doppelt nutzen – PV an Mobilitätsinfrastrukturen“. Das Fördervolumen beträgt zusammen rund 724.000 Euro.

„Wir haben viele bestehende Infrastrukturen im Land, die wir mit wenig Aufwand doppelt nutzen können“, sagt Umwelt- und Energieministerin Thekla Walker. „Das Anbringen von Photovoltaik-Anlagen an Lärmschutzwänden ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie bereits versiegelte Flächen konfliktarm und effizient für die solare Stromgewinnung herangezogen werden können.“ Die Projekte zeigten ferner, welch vielfältigen Möglichkeiten es zur Gestaltung der Energiewende gebe.

Nach dem erfolgreichen Förderprogramm „Überdachung bestehender Parkplatze mit PV“ konnten bis Mitte Oktober 2024 Anträge für das Nachfolgeprogramm „Flächen doppelt nutzen – PV an Mobilitätsinfrastrukturen“ eingereicht werden. Die nun bewilligten Projekte müssen bis Ende November 2025 abgeschlossen werden.

Lärmschutzwände und Busbetriebshof

Das Land fördert die Bürger Energie Ortenau eG (Landkreis Ortenau) bei der Errichtung einer Photovoltaikanlage an der Lärmschutzwand entlang einer Bundesstraße mit rund 160.000 Euro. Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg stellte die Lärmschutzwand zur Verfügung, die Platz zur Installation von geplant 700 PV-Modulen bietet. Der Jahresertrag der Anlage wird bei einer Gesamtleistung von ca. 290 kWp voraussichtlich ca. 300 MWh betragen.

Die Bürgerinitiative für PV Ladenburg (BIPLA) (Rhein-Neckar-Kreis) erhält vom Umweltministerium eine Förderung in Höhe von rund 120.000 Euro. Geplant ist eine Photovoltaikanlage an einer Lärmschutzwand an der Bahnstrecke , bei der die PV-Module als eine Art Dach oben auf die Lärmschutzwand sitzen sollen. Die Leistung soll insgesamt ca. 345 KWp betragen und voraussichtlich einen Jahresertrag von ca. 217 MWh erzielen.

Das Umweltministerium unterstützt die Stadt Wendlingen am Neckar (Landkreis Esslingen) mit rund 300.000 Euro. Mit dieser Förderung soll entlang der Autobahn A8 eine Lärmschutzwand aus PV-Modulen neu gebaut werden. Die Anlage wird mit einer Gesamtleistung von ca. 155 kWp geplant.

Mit einem Zuschuss in Höhe von rund 144.000 Euro plant die Rhein-Neckar GmbH (Rhein-Neckar-Kreis) die Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Betriebshofs für Wasserstoffbusse in Heidelberg. Vorgesehen ist eine Gesamtleistung von ca. 300 kWp.

Quelle: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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