Nordex entwickelt Hybridturm für höhere Naben bei Windenergie

Close-Up einer Windgondel in 170 Metern Höhe bei wolkig-winterlichem Wetter.Foto: Nordex / U. Mertens
Die Nordex Gruppe will mit höheren Windtürmen Schwachwindstandorte erschließen. Die ersten Anlagen sind im Betrieb.

Windenergieanlagenbauer Nordex hat einen neuen Hybridturm entwickelt und die ersten Windturbinen darauf installiert. Der Hybridturm sei ein Eigendesign, so die Nordex Gruppe. Der 119 Meter hohe Betonteil basiere auf der seit mehr als 15 Jahren von Nordex weltweit eingesetzten Betonturm-Technologie. Dank der Weiterentwicklung des Produkts sei es gelungen, die Betonturmsegmente anzupassen und zu verbessern, um höhere Nabenhöhen zu erreichen.

Das sei von Vorteil, um den Rotor der Anlage in Windströmungen mit deutlich höheren Geschwindigkeiten und weniger Turbulenzen drehen zu lassen. Ein neue N175/6.X-Turbine in Santow sei mit 179 Metern Nabenhöhe die höchste Anlage, die die Nordex Group bisher errichtet habe. Künftig wolle Nordex Hybridtürme mit einer Nabenhöhe von bis zu 200 Metern anbieten.

Dank dieser großen Nabenhöhe, eines Rotordurchmessers von 175 Metern, einer installierten Nennleistung von bis zu 6,8 MW trage die N175/6.X maßgeblich zu einem sehr hohen Energieertrag der Turbine bei – gerade bei niedrigen Windgeschwindigkeiten.

Nach der Installation der ersten Pilotanlage der N175/6.X in Schleswig-Holstein auf einem Stahlrohrturm mit 112 Meter Nabenhöhe im Sommer 2024 sei die Turbine in Santow jetzt die zweite errichtete Anlage des neuesten und leistungsstärksten Turbinenmodells speziell für Mittel- und Schwachwind-Standorte.

Große Höhe geeignet für Schwachwindstandorte

“Unsere Hybrid-Turm-Technologie ist die Antwort auf die Anforderungen unserer Kunden, an Schwachwindstandorten im Landesinneren, die Energieausbeute von Windenergieanlagen weiter zu steigern”, sagt José Luis Blanco, CEO der Nordex Group.

Nordex werde die Anlage am Standort Santow ferner umfangreichen Tests unterziehen. Dazu zählen elektrische Vermessungen, Schallvermessungen und weitere Komponentenvalidierungen. Neben der Erprobung des Designs diente die Pilotanlage in Santow bereits dazu, auch alle Prozesse zu validieren: von der Herstellung, dem Transport und der Vormontage bis hin zur endgültigen Installation vor Ort.

Quelle: Nordex | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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