Studie: Haushalte bieten viel Potenzial für flexiblen Stromverbrauch

Die Haushalte in Deutschland verfügen über viele Optionen, ihren Stromverbrauch flexibel dem Angebot anzupassen. Das zeigt eine Studie von Eon und der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE). Demnach ließen sich aktuell durch Wärmepumpen, E-Autos, Heimspeicher und Haushaltsgeräte bis zu 15,6 Terawattstunden (TWh) Stromverbrauch verschieben. Das entspreche rund einem Drittel der öffentlichen Stromerzeugung aus Gas-Kraftwerken im Jahr 2024, teilte Eon mit. Damit schlummere in den privaten Haushalten schon jetzt ein großes Flex-Potenzial.
Laut Eon-Prognose wächst das jährliche Flexibilitäts-Potenzial auf bis zu 30,9 TWh an. “Das ist nicht nur eine riesige Chance für unser Energiesystem, sondern auch für alle Verbraucherinnen und Verbraucher. Wir beobachten schon heute, dass viele Menschen bereit sind, ihre vorhandenen Flexibilitäten klug zu nutzen. Flexibilität führt nicht nur zu einer Senkung der eigenen Energiekosten, sondern trägt auch insgesamt zu einem effizienteren und kostengünstigeren Energiesystem bei”, sagt Filip Thon, CEO der Eon Energie Deutschland. Damit seien Tarife, die ein flexibles Nutzungsverhalten auf der Verbrauchsseite fördern, für eine erfolgreiche Energiewende unerlässlich.
Wie die Bevölkerung konkret zur Flexibilität im Energiesystem steht, zeige eine repräsentative Umfrage für den „Eon Flexibilitäts-Check“. Demnach geben 44 Prozent an, bereits über dynamische/flexible Tarife informiert zu sein. Zudem zeigten sich 68 Prozent offen für Verbrauchs-Verschiebungen in eine andere Tageszeit.
Für die Studie haben die Partner ausgewertet, wie verbreitet Wärmepumpen, E-Autos sowie Heimspeicher heute sind und künftig sein könnten. Sie berücksichtigten auch die Verteilung der Mikro-Flexibilitäten Waschmaschine, Trockner und Spülmaschine. Im Fokus standen die Jahre 2025 und 2030. Auf Basis der Daten und verschiedener Annahmen hat das Experten-Team aus den Energieverbräuchen der Technologien eine potenziell flexible Energiemenge abgeleitet. Sie beschreibt das technische Potenzial der maximal verfügbaren verschiebbaren Kapazität.
Entscheidend: Mikro-Flexibilitäten wie Waschmaschinen
Den größten Anteil daran im Jahr 2025 haben demnach die Mikro-Flexibilitäten – Waschmaschine, Trockner und Spülmaschine stehen mit 8,1 TWh für rund die Hälfte des gesamten Flex-Potenzials von 15,6 TWh. Es folgen Heimspeicher (3,3 TWh), E-Autos (2,8 TWh) und Wärmepumpen (1,3 TWh). Für 2030 dreht sich der Trend, da die Verbreitung nachhaltiger Kundenlösungen wächst: Das größte technische Potenzial bieten nun Heimspeicher (11,7 TWh), gefolgt von E-Autos (8,2 TWh), Mikro-Flexibilitäten (8,1 TWh) und Wärmepumpen (2,9 TWh).
„Unsere Hochrechnungen zeigen einen starken Zuwachs bei den haushaltsnahen Energiewende-Technologien. Für 2030 rechnen wir mit rund 3,6 Mio. Wärmepumpen, knapp 5,9 Mio. E-Autos und 4,7 Mio. Heimspeichern im Bestand“, so Serafin von Roon, Managing Director der FfE.
Die Studie untersucht auch die Flexibilitätsoptionen nach Bundesländern. Bayern liegt dabei mit einer potenziell verschiebbaren Energiemenge von 463 Kilowattstunden (kWh) pro Haushalt im Jahr 2025 auf Platz eins und kann diese Position 2030 halten. Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz landen 2025 punktgleich auf Platz zwei – 2030 platziert sich Rheinland-Pfalz dann vor Baden-Württemberg.
Quelle: Eon | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH