Kampagne für Bürgerenergie

Zum morgigen Tag der Genossenschaften 2025 betont das Bündnis Bürgerenergie (BBEn) die zentrale Rolle der Bürgerenergiegenossenschaften in Zeiten von Energie-, Klima- und Demokratiekrise. Auch die Vereinten Nationen unterstreichen mit dem Internationalen Jahr der Genossenschaften 2025, wie wichtig Genossenschaften für soziale Gerechtigkeit, wirtschaftliche Resilienz und demokratische Teilhabe sind.
In Deutschland sind Bürgerenergiegenossenschaften längst zu einem tragenden Pfeiler der Energiewende geworden. Etwa ein Drittel der rund 3.000 Energiegemeinschaften in Deutschland ist genossenschaftlich organisiert – mit über 200.000 engagierten Mitgliedern. Gemeinsam haben sie rund 3,6 Milliarden Euro investiert, acht Terawattstunden grünen Strom erzeugt und so etwa drei Millionen Tonnen CO₂ eingespart (Stand 2024).
„Bürgerenergiegenossenschaften wie die BEOS eG stehen für eine enkeltaugliche Zukunft – lokal verankert, solidarisch organisiert und voller Tatkraft. Im Landesverband erleben wir täglich, wie viel Mut und Engagement in den Dörfern steckt. Bürgerenergie ist nicht nur Klimaschutz, sondern auch gelebte Demokratie vor Ort”, sagt Janina Messerschmidt, Vorständin der BEOS eG und des Landesverbandes Bürgerenergie Brandenburg.
Potenzial der Bürgerenergie noch nicht ausgeschöpft
Bürgerenergiegemeinschaften zeigen, wie nachhaltige Finanzierung der Energiewende funktionieren kann. Bürger:innen investieren gemeinsam in lokale Energieprojekte wie die Solaranlage auf dem Gemeindedach, Bürgerwindräder oder Nahwärmenetze. Der besondere Mehrwert: Die Erträge und Investitionen bleiben vor Ort. Energiegenossenschaften fördern regionale Wertschöpfungsketten, stärken die lokale Wirtschaft und erhöhen die Unabhängigkeit von globalen Energiemärkten. Statt Gewinne an externe Projektierer abzuleiten, fließen die Gewinne in neue Projekte und somit in die lokale Wirtschaft. Die Energiewende ist für Bürger:innen erlebbar und steigert die Akzeptanz. „Gerade in unsicheren Zeiten sind Energiegenossenschaften das demokratische Gegenmodell. Sie ermöglichen nicht nur eine erneuerbare Energieversorgung, sondern stärken Teilhabe, Vertrauen und regionale Wertschöpfung – besonders im ländlichen Raum“, so Katharina Habersbrunner, Vorständin beim Bündnis Bürgerenergie.
Mit passenden Rahmenbedingungen können die Bürgerenergiegenossenschaften einen noch wesentlich größeren Beitrag zur Energiewende leisten. Mit Beteiligungsmodellen wie Energy Sharing könnte man bis zu 90 Prozent der Haushalte mit Strom aus gemeinschaftlichen Erneuerbare-Energien-Anlagen versorgen. Zudem könnte man so das Flexibilitätspotenzial der privaten Haushalte heben.
Kampagne für Bürgerenergie startet am 5. Juli
Anlässlich des Internationalen Jahres der Genossenschaften und des Genossenschaftstags am 5. Juli 2025 startet das Bündnis Bürgerenergie gemeinsam mit seinen Länder- und Regionalnetzwerken sowie zahlreichen weiteren Akteuren eine Kampagne für Bürgerenergie. Ziel ist es, die zentrale Rolle von Energiegenossenschaften für eine gerechte, demokratische und nachhaltige Energiewende sichtbar zu machen.
Alle Interessierten sind eingeladen, Teil der Bewegung zu werden. Auf der interaktiven Bürgerenergie-Karte finden Interessierte die Bürgerenergie in ihrer Nähe, um die Energiewende dort voranzubringen, wo sie wirkt: vor der eigenen Haustür.
Quelle: BBEn | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH